Schleißheimer Krabben erkämpfen nächsten Auswärtspunkt in Landshut
Die 54. Minute im Spiel der Schleissheimer Krabben in Landshut war eine denkwürdige. Landshut übernahm zum ersten Mal die Führung. Bis dahin war das Spiel zwar ein umkämpftes, aber die dominante Mannschaft trug weiße Trikots mit der Aufschrift TSV Schleißheim. Die favorisierten Landshuterinnen schienen sichtlich beeindruckt von einem Gegner aus Schleissheim, der durch ein gefälliges Angriffsspiel und eine oftmals bissige Abwehr den in der Tabelle deutlich besser positionierten Kontrahenten auf Abstand hielt. Mit einem stabilen Rückhalt im Tor, einem verbesserten Mittelblock sowie teilweise flüssig ausgespielten Angriffshandlungen, die zumeist von den Außen oder vom Kreis erfolgreich abgeschlossen werden konnten, war man bis kurz vor Schluss immer Herr der Lage und begeisterte nicht nur die mitgereisten Fans, die sich lautstark mit Trommeln und Anfeuerungen einen Ehrenpreis verdienten.
Leichte Abspielfehler, Unkonzentriertheiten in der I. und II. Welle sowie das Auslassen von hochkarätigen Chancen verhinderte jedoch, dass die Schleissheimer den Toreabstand weiter vergrößerten. Und so blieb es über die gesamte Spielzeit ein weitestgehend faires und enges Match, das seinen Höhepunkt in den letzten Spielminuten haben sollte. Die Krabben lagen 1 Minute vor Schluss mit 20:21 hinten. Anders aber als noch in den ersten Saisonspielen war jedoch spürbar, dass das letzte Wort in diesem Spiel definitiv noch nicht gesprochen war. Noch einmal bündelte man alle Kräfte. Angeführt von Andrea und Charly konnte in diesem letzten Schleissheimer Angriff erneut eine Lücke im Landshuter Deckungsverband genutzt werden. Juli verwandelte schließlich nervenstark nachdem sie kurz zuvor noch ihren einzigen von 5(!) Siebenmetern verworfen hatte, von Linksaußen und ließ die Ersatzbank der Krabben beben. Ein letzter wütender Angriffsversuch der Landshuter wurde abgewehrt und das Spiel endete mit einer am Ende verdienten Punkteteilung.
Die kommenden Gegner der Krabben dürfen gewarnt sein. Von Spiel zu Spiel fügen sich die Puzzleteile besser zusammen und die Rädchen greifen immer besser ineinander. Da wächst etwas, das noch nicht fertig ist, aber in manchen Situationen ein hohes Spielniveau aufblitzen lässt. Michelangelo würde wohl sagen: „Wir lernen noch!“
D.H.
Für Schleißheim spielten: Luci und Marina im Tor, Charly (1), Juli (5/4), Andrea (1), Eva Künzel, Gabi (1), Caro (1), Tine (8), Melli (1), Sabi (2), Kathi, Vanessa (1), Cole