Mit viel Herz, Hirn und ein klein bisschen Routine…

TSV Simbach : TSV Schleißheim   24 : 29 (14:13)

Die Boys verabschieden sich in die Weihnachtszeit mit einem hochverdienten 24:29- Sieg beim TSV Simbach und bestätigen damit den Aufwärtstrend der letzten Wochen.

 

Es war einer dieser Tage an denen man als Trainer wahrscheinlich schon vor dem Aufbruch bedient ist. Nachdem man bereits frühzeitig wusste, dass man ohne gelernten TW ins knapp 150 km entfernte Simbach reisen wird, kamen unter der Woche bereits die ersten Krankmeldungen und selbst ein paar Stunden vor Abfahrt trudelten die letzten Entschuldigungen noch ein (Flo Friebe, Julian Baumann, Chris Linseis, Julian Sebald, Virgil Muntean, Colja Haier und Kai Riemenschneider waren nicht verfügbar). Zudem schleppte sich Vincent Tallavania mit dickem Pulli und Schaal zum Treffpunkt. Das Desaster war quasi vorprogrammiert, aber erstens kommt immer alles anders und zweitens…als man denkt!

 

Die Worte vor dem Spiel waren einfach gefunden, Fehler vermeiden, die Chancen auf einfache Tore nutzen und die Kräfte gut einteilen. Doch das Spiel begann zugunsten der Hausherren vom Inn. Einfache Tore, vor allem von dem technisch sehr versierten Rückraum- Rechts und dem sprunggewaltigen Links- Außen zeigten die Spiellaune der Gastgeber. Doch unsere Herren rafften sich wieder auf und vor allem Manuel Hanöfner, Quirin Kratzer und Florian Lutz hielten beherzt dagegen. Selbst ein Aufsetzer mit Pfosten – Latte – Pfosten – Raus und zwei Pfostenkracher aus dem Rückraum entmutigte die Truppe aus Schleißheim nicht einfach weiterzulaufen. Auch die Abwehr bekam den Rückraum der Simbacher immer besser in den Griff. Zudem bekam auch KoKo, dank der GeKo- Gene, immer wieder die Finger an den Ball und so konnte man die Partie weitestgehend offenhalten. Immer wieder hatte man die Chance in Führung zu gehen, aber die Angst davor unnötige Fehler zu machen war der Rumpftruppe deutlich anzumerken. Trotzdem zwang man die Gegner als erstes ins Timeout, was an diesem Tag ein absoluter Erfolg war. Durch die eine oder andere Unaufmerksamkeit geriet man wieder ins Hintertreffen und kurz darauf landete Zeno Kratzer etwas unsanft auf dem Hallenboden und musste etwas pausieren. Der Co- Trainer wechselte den Trainer ein, der Dank Marco Störch zum Glück noch ein Trikot mit der Nummer 10 in der Tasche hatte. Dieser übernahm die, standesgemäß der Rückennummer, Spielmacherposition zwischen Quirin Kratzer und Vincent Tallavania. Gerade letzterer nutze die Räume in der Simbacher Abwehr perfekt aus. Der Gastgeber konzentrierte sich zu stark auf den Schleißheimer Hünen im linken Rückraum und der pfeilschnelle Vini münzte das umgehend in Tore um, ehe der Spielertrainer kurz vor der Halbzeit zum Ausgleich traf. Simbach legte per 7- m wieder vor und hätte die Aufmerksamkeit des ein oder anderen nicht schon etwas nachgelassen, hätte man zehn Sekunden vor Halbzeitpfiff auch noch ein brauchbaren Angriff zustande gebracht. So ging man mit 14:13 in die Halbzeit.

 

Die zweite Hälfte begann durchwachsen. Die Grenzstädter, wahrscheinlich aufgrund der besseren Wechselmöglichkeiten, etwas frischer legten erstmal vor. Unnötige Fehler und zu einfach Tore vom Kreis sorgten für einen Drei- Tore- Rückstand unserer Kämpfer, die jedoch weiterhin unbeirrt ihren Weg gingen. Die Aussage des Trainers in der Pause, „Glück kann man sich auch erarbeiten!“, traf plötzlich zu und so landete der Ball gleich mehrfach nach einem Pfostenwurf am Schienbein des gegnerischen Keeper´s und letztendlich im Tor. Einfache Tore per Tempogegenstoß hielten unsere Boys weiter im Spiel und immer wieder hatte man die Möglichkeit aus einem Unentschieden eine Führung zu machen, aber es wollte einfach nicht gelingen! Kurz nach Mitte der zweiten Halbzeit war es wieder Zeno Kratzer, der etwas unglücklich nach einem Wurfversuch landete und auf die Bank musste. Erneut wurde der Spielertrainer eingewechselt. Und wenn 105 kg von hinten anschieben, dann ist eines klar…es geht vorwärts! Und so schickte Christoph Nagel gleich mal Manuel Hanöfner und Martin Breitmoser in die 1. Welle, um den ersten Zwei- Tore- Vorsprung der Gäste einzuleiten. Egal ob nach Kreisanspielen, Anspielen für die Außen oder das Auflegen für den wurfgewaltigen Quirin Kratzer, es wirkte als hätte der übergewichtige Routinier jedem seiner Spieler mindestens sein Körpergewicht von den Schultern genommen, denn es saß jeder Wurf oder es gab einen Strafwurf und/oder eine Zeitstrafe für die Heimmannschaft. Und machte die heimische Deckung den Riegel nur einen Spalt weit auf, um die linke Seite früh zu bekämpfen, war es wieder Vincent Tallavania, der dank seiner Dynamik durch die gegnerischen Reihen marschierte! Koko im Tor hielt, was es zu halten gab und so setzte man sich Tor um Tor weiter ab, um am Ende einen mehr als verdienten 24:29- Erfolg feiern zu können.

 

Nächstes Jahr stehen mit Rottenburg und Landshut zwei Gegner vor der Tür, die man unbedingt bezwingen muss, will man sich in ungefährdete Gebiete der Tabelle bewegen, daher freuen wir uns schon jetzt auf lautstarke Unterstützung unserer Fans und wünschen allen ein paar besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr, bis es wieder heißt…

The Boys are back!