Herren 1: Kein Glück und dann nicht einmal mehr Pech

SG Moosburg : TSV Schleißheim 27 : 23 (10:11)

Am vergangenen Sonntagabend waren die Herren 1 zu Gast beim Tabellendritten aus Moosburg und mussten ein sehr unbefriedigende 27:23 Niederlage hinnehmen.

Bedingt durch die Jahreszeit (diverse Erkrankungen) und die Folgen des Landshut- Spiels aus der Woche zuvor (Vincent Tallavania wird im März seinen Leistenbruch operieren lassen, Tobias Salzmann mit kaputter Kapsel und Knochenabsplitterung) fuhr man stark geschwächt zum deutlich besser platzierten Gegner aus Moosburg. Das Spiel begann schleppend, beide Mannschaften kamen in der Abwehr besser zurecht als im Angriff. Nach 2:0 Rückstand blieb das Spiel über die gesamte Halbzeit sehr ausgeglichen bis die Schleissheimer bei 7:7 ausglichen und dann bei 7:8 sogar das erste Mal die Führung übernahm. Einzig und allein die vergebenen 2- Minuten Strafen machten den Gästen zu schaffen. Wenn Quirin Kratzer für die Frage „was hast du denn bitte gepfiffen?“ für 2 Minuten auf die Bank muss, aber es im Gegenzug für einen Gesichtstreffer nur gelb gibt…da fragt man sich dann doch über die Verhältnismäßigkeit. Und wenn der Spielmacher für ein absichtliches Fußspiel, bei dem selbst der Moosburger Trainer nur schmunzelte, bereits in HZ 1 die 2. Zeitstrafe in Kauf nehmen muss, dann ist es wenig verwunderlich, dass Trainer Christoph Nagel dies auch entsprechend kommentierte…was logischerweise gelb für die Bank gab. Recht haben heißt eben nicht Recht kriegen! Auch Florian Friebe stand aus unerfindlichen Gründen im Fokus der Schiedsrichter und so bekam er für einen sauber herausgespielten Ball die zweite Zeitstrafe, weil er von hinten um den Spieler herumlangte und laut Aussage der Unparteiischen angeblich nur auf den Körper ging…auf die Frage von Trainer Christoph Nagel, ob es „gebatscht“ hat und warum der  BALL dann ins aus ging?, hatte der Schiri keine vernünftige Antwort. Auch dass man die Räume auf der linken offensiven Seite der Gastgeber zu selten nutze und wieder einmal beste Chancen ausließ, machte der Nageltruppe zu schaffen. Trotz allem erspielte sich die Mannschaft bis zur Halbzeit eine 10:11 Führung und konnte aufgrund der Gesamtsituation nicht unzufrieden sein. „Ich kann den Moosburgern keinen Vorwurf machen, die haben ordentlich gespielt, aber einige Entscheidungen der beiden Unparteiischen waren absolut nicht nachvollziehbar! Wenn du ständig wegen so einem Unsinn in Unterzahl bist, gewinnst du keinen Blumentopf“, so der noch lange nach dem Spiel wütende Trainer der Schleißheimer.

Die zweite Halbzeit begann, wie es sich der Gasttrainer vorstellte. Gute Ballgewinne und einfach herausgespielte Tore brachten die Boys schnell mit 11:14 in Front. Doch nun liefen die Unparteiischen zur Hochform auf. Wiederholt pfiffen die beiden Herren in den letzten Pass der Schleißheimer, wohingegen der Spielmacher der Moosburger auch nach dem fünften Schritt noch einen Pass spielen durfte,  und unterbanden damit mehrfach klare Torchancen der Grünen. Zudem fand man immer wieder den freien Kreisspieler, der nur durch einen Abwehrspieler im Torraum aufgehalten werden konnte…7 Meter!?! à Fehlanzeige. Vier oder fünf klare Vorteile und sechs oder siebenmal Abwehr im Kreis wurden nicht korrekt gepfiffen. Dass zu diesem Thema ein unabhängiger Schiedsrichter dem völlig frustrierten Trainer zu 100 % zustimmte ist einerseits beruhigend, dass es sich nicht nur um subjektive Wahrnehmung handelte, hilft nur leider nicht. „Ich sage meinen Spielern auch ganz deutlich was sie falsch machen und natürlich gibt es Situationen, die man anders sieht als die Unparteiischen, aber wenn dir jeder zweite Angriff kaputtgepfiffen wird, dann fällt man echt vom Glauben ab!“, so die deutlichen Worte von Christoph Nagel. Zudem gingen die Bälle der Moosburg Pfosten – Pfosten – rein ins Tor, wohingegen die eigenen Bälle Unterlatte – raussprangen. „Um dann noch gewinnen zu können musst du zwei Klassen besser sein als der Gegner, aber Moosburg hat durchaus Qualitäten, die einen solchen Unterschied nicht hergeben!“, fügte Nagel hinzu. Moosburg nutzte seine Chance und konnte in der folgenden Spielzeit 15:14 in Führung gehen. Ab da war das Spiel völlig offen, 17:17 und 20:20 die weiteren Zwischenstände, trotz mehrfach zahlenmäßiger Unterlegenheit. „Ich habe in den letzten Spielen meist nur eine gelbe Karte und eine 2- Minuten Zeitstrafe und heute, in einem absolut fairen Spiel, brummen uns die Schiris 8 Zeitstrafen auf, die meisten für tollpatschiges Nachfragen oder unbeholfenes Schauen!“, so Christoph Nagel. Zehn Minuten vor dem Ende ging dann Quirin Kratzer das dritte Mal mit 2- Minuten, weil dem 2- Meter- Hünen ein 1,70- Metermännchen seitlich gegen den Oberarm läuft, mit dem er eigentlich den Kreis abschirmte und musste das Ende von der Tribüne aus betrachten. „Die Schiris hatten so schnell die rote Karte in der Hand, dass es so wirkte, als hätten sie nur darauf gewartet!“, so Nagel weiter. Beim 22:21 kurz vor Ende gingen die TSVler nochmal volles Risiko mit zwei Manndeckungen, doch der Kopf der Boys war durch…wie die Nerven des Trainers…und so konnte Moosburg mit schnellen Gegentoren noch etwas fürs Torverhältnis tun und die zwei Punkte zu Hause behalten. Man gönnt der jungen sympatischen Mannschaft aus Moosburg durchaus die Punkte, aber unter diesem Spielverlauf wird man noch lange zu knabbern haben. „So ein Spiel bekommst du schwieriger aus den Köpfen als eine 15- Tore- Schlappe! Da macht Handball spielen wenig Spaß!“, so der Trainer der Schleißheimer.