Unser Abteilungsleiter Lars Petzold wurde 1989 in die DDR-Nationalmannschaft berufen – und keiner bekam es mit! (Aprilscherz!)

Überraschende Post erreichte unsere Geschäftsstelle vorletzte Woche aus Gera, Thüringen. Dort ist mit fast 30-jähriger Verspätung ein interessanter Brief aufgetaucht. Adressiert an den „Vorsitzenden des Sportkombinats Gera“. Da die Adresse mit der des heutigen Post SV Gera übereinstimmt, wurde der Brief dort geöffnet und trug eine faustdicke Überraschung zu Tage: Unser Abteilungsleiter Lars Petzold wurde 1989 zu einem Lehrgang samt Länderspiel der DDR nominiert! Da man sich in Gera noch an Lars erinnern konnte, haben sie uns den Brief direkt nach Schleißheim weitergeleitet.

Datiert ist das Schreiben am 5. November 1989, also vier Tage vor dem Mauerfall. Anscheinend wurde der Brief im damaligen Trubel der Tage von der Post der DDR nicht mehr ordnungsgemäß zugestellt und ging verloren. Jetzt, fast 30 Jahre später, scheint er wieder aufgetaucht zu sein und wurde, da er damals korrekt frankiert war, an die damalige Adresse zugestellt.

Lars wurde demnach zu einem Lehrgang der DDR-Nationalmannschaft eingeladen, dessen Ziel die „Vorbereitung des Kaders auf die Weltmeisterschaft der Herren in der ČSSR“ war. Lars sollte demnach bei einem Freundschaftsspiel der DDR gegen die SFRJ (Jugoslawien) zum Einsatz kommen.

Zu dieser Zeit wurde in der DDR anscheinend nicht der Spieler direkt, sondern nur das zuständige Sportkombinat informiert. Lars wusste bis heute nichts von dieser Ehre.
Unsere Nachfrage beim Deutschen Handballbund ergab, dass die Nominierung durchaus in den Archiven des Handballverbands der DDR vermerkt wurde. Jedoch wurde der Eintrag im Kaderplan der DDR über den „Petzold, Lars“ handschriftlich ergänzt mit: „Hat wohl rübergemacht. Von einer weiteren Berufung ist abzusehen.“ In den Archiven fand sich noch ein Foto einer Kaderauswahl der Jugend-Auswahl der DDR, auf dem Lars zu sehen ist.

Der Deutsche Handballbund ist selbst von dieser Nominierung überrascht und möchte Lars nun beim nächsten Länderspiel in Leipzig als „letzten Nationalspieler der DDR ehren.“