Männl. B1-Jugend Quali 2022: Ein Opfer des Modus

Bayernliga 2022/23 hieß das Ziel unserer männl. B1-Jugend der Jahrgänge 2006/07 nach der Landesliga-Vizemeisterschaft und dem überragenden dritten Platz der C-Jugendbayernliga. Mit der Teilnahme am internationalen Arnhem Cup über Ostern in den Niederlanden, einem konzentrierten Trainingslager in Bayreuth und Testspielen gegen die mA-Jugend Teams des TSV Simbach und der HASPO Bayreuth waren wir gut vorbereitet und fuhren voller Selbstvertrauen und motiviert wie nie zur ersten Quali-Runde nach Nürnberg.

Gegner am Samstag, den 14.05. waren der gastgebende HBC Nürnberg sowie das Bayerische Spitzenteam vom HSC Coburg. In dieser „Todesgruppe“ kamen nur der Erst- und Zweitplatzierte in die weiteren Bayernliga-Qualirunden, der Drittplatzierte muss in den folgenden Runden in der Qualifikation zur Landesliga antreten.

Die Auslosung meinte es auch nicht gerade gut mit dem jungen Schleißheimer Team, so dass man zuerst gegen die hoch favorisierten Coburger und direkt im Anschluss gegen das Team aus Nürnberg antreten musste.

Das Spiel gegen Coburg starteten unsere Grünen hoch konzentriert und nicht nur der Coburger Trainer rieb sich beim Stand von 0:3 (für Schleißheim) verwundert die Augen. So hatte der Favorit sich sein zweites Spiel des Tages nicht vorgestellt. Beim Stand von 8:8 (10. Minute) hatten die Gelb-Schwarzen dann ins Spiel gefunden, was unsere Schleißheimer Buben aber nicht aufhalten konnte. Die Abwehr stand bombenfest und der Angriff fand immer wieder Lücken für sehenswerte Treffer. Beim Stand von 14:16 wurden die Seiten gewechselt.

Auch in den zweiten 20 Minuten ließen unsere Jungs nicht nach und konnten sich bis zur 31. Spielminute sogar auf vier Tore absetzen. Nun zeigte sich leider der Verschleiß dieses intensiven Spiels und vor allem die Abgebrühtheit der Coburger Jungs, die teilweise bereits Jugendbundesliga- und viel Bayernliga-Erfahrung vorweisen können.

Während unsere Angriffe immer hektischer wurden, spielte Coburg souverän seine Erfahrung aus und konnte in der letzten Spielminute den Ausgleich erzielen. Endstand 27:27 gegen ein Bayerisches Topteam, gespickt mit mehreren Auswahl- und zwei Nationalspielern.

Direkt im Anschluss ging es nach nur wenigen Minuten Pause gegen den Gastgeber aus Nürnberg weiter. Während im ersten Spiel das Glück noch auf unserer Seite schien, wendete sich nun das Blatt mit schwindenden Kräften und nachlassender Konzentration. Würfe, die gegen Coburg noch souverän verwandelt wurden, gingen nun an Latte, Pfosten oder wurden vom stark aufspielenden Auswahltorhüter der Franken entschärft.

Nach dem 11:11-Halbzeitstand, konnten die Jungs von Jenny und Thomas nicht mehr nachlegen und mussten sich unglücklich mit 17:23 geschlagen geben.
Somit endete die Reise „Bayernliga-Quali“ für die aufopferungsvoll kämpfenden Schleißheimer bereits in Runde 1, denn der Modus sieht nach einem Ausscheiden in dieser Runde keine Rückkehr mehr vor.

Puh – was eine Enttäuschung und zwei Wochen später stand auch schon die zweite Runde in der Landesliga Qualifikation an.

Bevor es gegen die Teams aus Landsberg, Murnau und HT München II ging, galt es für die Trainer Aufbauarbeit zu leisten. Nach einem weiteren erfolgreichen Testspiel gegen den SV Anzing waren die Köpfe wieder aus dem Sand gezogen und neue Ziele gesetzt.

Beim Turnier in Landsberg waren die Jungs wieder auf Kurs. Auch wenn das Ziel „nur noch“ Landesliga hieß, wollte man beweisen, dass man zu den Topteams in Bayern gehört.

Gesagt, getan – mit drei ungefährdeten Siegen (24:12 gegen Landsberg, 26:10 gegen HT München II und 26:7 gegen Murnau) zeigten die Jungs den wieder zahlreich mitgereisten Fans, was in ihnen steckt.

Nun durfte man am Sonntag, 26.06. in der heimischen Jahnhalle die finale Runde um einen Platz in der Landesliga 2022/23 spielen. Die Zielvorgabe war ähnlich dem Turnier der zweiten Runde, mit konzentrierten Leistungen wollte man alle Spiele möglichst hoch gewinnen und beweisen, dass das Ausscheiden in Runde 1 der Bayernliga-Quali nicht den Leistungsstand dieses tollen Teams widerspiegelt!

Nach dem kurzfristigen Rückzug des SVN München und einem hohen 23:4 Sieg gegen den TSV Ismaning II, war die Landesliga-Qualifikation erreicht und das letzte Hallen-Spiel vor der Sommerpause gegen Ottobeuren konnte bei tropischen Temperaturen mit 12:21 gewonnen werden.

Abschließend, eine tolle Quali der Jungs, die bewiesen haben, dass sie gegen die Bayerischen Top-Teams mehr als nur mithalten können. Bei aller Freude über das Erreichte bleibt im Hinterkopf doch die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden aus der Bayernliga Qualifikation und den Modus, der nach nur einem Spieltag alle Chancen verbaut. Auch dass sowohl Nürnberg als auch Coburg ihre Bayernliga-Teilnahme zeitgleich klargemacht haben verdeutlicht die Stärke des ersten Turniers.

Mit nur einer Niederlage über drei Runden, einer finalen Tordifferenz von +69 Treffern kann das Ziel ab Herbst somit nur heißen, in der Landesliga um einen der Spitzenplätze mitzuspielen.