Nach zwei – mindestens – unnötigen Niederlagen gegen den TSV Gilching und den ASV Dachau, wobei vor allem gegen den ASV weit unter den eigenen Möglichkeiten geblieben wurde, wartete am Sonntag der nächste Brocken: der noch ungeschlagene Spitzenreiter aus Murnau. Als wäre das nicht Herausforderung genug, musste Schleißheim kurzfristig auf zwei Spielerinnen verzichten und trat nur zu neunt an.
Mit dem TSV Murnau kam zudem die aktuell beste Torschützin der Liga nach Schleißheim. Sie lag vor dem Spiel einen Treffer vor unserer besten Werferin, Lara. Offensichtlich zusätzliche Motivation: Lara erzielte starke 14 Tore – drei mehr als ihre Konkurrentin – und übernahm damit vorläufig die Spitzenposition.
Der Beginn ließ bereits erahnen, dass es ein torreicher Nachmittag werden könnte: Nach nur 58 Sekunden stand es 2:1 für den TSV Schleißheim. In der Folge konnte sich zunächst keine Mannschaft absetzen. Angetrieben von der sehr guten Stimmung auf und neben dem Feld – die bis zum Schluss anhielt – zeigte Schleißheim jedoch mehr Willen, dieses Spiel zu gewinnen. Beim Stand von 6:5 nahm die gegnerische Trainerin nach sechs Minuten eine Auszeit. Der gewünschte Effekt blieb aus: Über viele gelungene Spielzüge und eine gut organisierte Abwehr setzte sich Schleißheim bis zur Pause auf 19:11 ab.
Eine große Halbzeitansprache von Trainer Moritz Popp wäre wohl gar nicht nötig gewesen: Das Team fand sich eigenständig im Kreis auf dem Feld zusammen und schwor sich darauf ein, genauso weiterzumachen.
Nach dem Wechsel musste das Trainerteam im Grunde nur noch die Wechsel koordinieren. Aus einer kompakten Abwehr – hinter der die hervorragend aufgelegte Hannah im Tor in Halbzeit zwei nur neun Gegentreffer zuließ – eroberten die Schleißheimerinnen Ball um Ball: abgefangene Pässe, herausgearbeitete Schrittfehler, geblockte Würfe. Daraus zündete immer wieder das Tempospiel: schnelle Gegenstöße, kluge Abschlussaktionen und starke Eins-gegen-eins-Momente. Getragen von einer richtig guten Stimmung – lautstarke Bank, viel Applaus von der Tribüne, spürbares Miteinander auf dem Feld – spielte sich das Team in einen Flow, in dem sich jede Feldspielerin als Torschützin eintragen konnte. Als die Schlusssirene ertönte, war der Jubel groß – der Sieg (37:20) war nach der mit Abstand besten Saisonleistung mehr als verdient.
Weiter geht’s nach den Herbstferien am 16.11. auswärts beim SC Weßling.
Es spielten: Hannah (Tor), Maia, Bruna, Lisa, Lara, Lene, Ida, Natana, Emma
Trainer: Moritz Popp, Inge Schobert

