Da haben wir wieder die Bestätigung. Fleiß zahlt sich aus. Mit fünf gespielten GBO Turnieren in der Tasche und 2 – 3 Trainingseinheiten in der Woche seit zwei Monaten im Gepäck reisten unsere Damen vom 03. – 05.08.2018 nach Berlin zur Deutschen Meisterschaft. Damen? Mit einem Altersdurchschnitt von 17,83 sollten wir mit zu einer der jüngsten Mannschaft des Turniers zählen.
Bei der DM gingen 12 Mannschaften an den Start, die Creme de la Creme der deutschen Handballszene – und wir mitten drinnen.
Zuerst galt es für uns einmal tief Luft zu holen, hatten wir doch mit der „Todesgruppe“ C die vermeidlich stärksten Mannschaften in der Vorrunde als Gegner: Brüder Ismaning und CAIPIranhas. Es gab vier Gruppen á drei Mannschaften in der Vorrunde. Die Gruppenersten qualifizierten sich direkt für das Vierteilfinale, Platz 2 und 3 musste noch einmal über Kreuz spielen. Es wurde im Vorfeld bereits viel diskutiert über diesen Modus. Aber er stand nun einmal fest und jetzt hieß es, machen wir das Beste draus.
Freitagmorgens um 7.00 Uhr ging es auf die Autobahn gen Berlin. Der Verkehr war freundlich zu uns und so konnten wir um 13.00 Uhr sicher im Hotel einchecken. Unsere Sachen geschnappt und ab zum Beachplatz. Beach Mitte – eine schöne Anlage.
Startschuss um 16.30 Uhr: Beach Bazis vs. Brüder Ismaning
Holprig begannen wir unser erstes Spiel, es wurde viel zu oft vor der Linie abgebremst. Ein flüssiges Spiel geht anders. So mogelten wir uns etwas durch und beendeten das Spiel 6 : 10 und 6 : 12 für die Brüder. Manöverkritik stand auf dem Plan.
Auch eine Tüte Schlaf am Abend konnte die eine oder andere Spielerin gut gebrauchen.
Am Samstag um 10.10 Uhr sollten wir unsere nächste Chance bekommen gegen die CAPIranhas, aber auch hier war noch viel Luft nach oben möglich. 7 : 20 und 14 : 18.
Erwartungsgemäß zogen die Brüder, Minga Turtels, Beach Chiller und Beach Unicorns direkt ins Viertelfinale ein, alle anderen Mannschaften mussten noch einmal nachsitzen, um die letzten vier Plätze des VF auszuspielen. Im Nachhinein gesehen war gerade das unser Glück.
12.50 Uhr – Die Sandmöpse warteten auf uns und wir fanden von Partie zu Partie in unser Spiel. 12 : 10 und 18 : 10 für uns stand am Ende auf der Anzeigetafel.
Um 14.00 Uhr wurde das Turnier kurz unterbrochen um unsere mU18 Europameister und wU18 Bronzemedaillengewinnerinnen mit unserer Isi zu ehren. Eine schöne Zeremonie in einem würdigen Rahmen.
14.50 Uhr gegen die 12 Monkeys Ladies waren wir dann voll da. Die Abwehr klappte gut, die Kempa Pässe funktionierten und unsere Pirouetten waren 1 A. Wir konnten unser Spiel spielen. Es zeigte sich, wie gut sich unser Team mittlerweile kannte und unsere vielen Turniere trugen Früchte. Der Sand war an diesem Samstag so heiß, dass Stehenbleiben sowieso keine Option war. Mit 24 : 18 und 26 : 18 zogen auch wir ins Vierteilfinale ein. Welche eine Freude! Unsere Angst war, in der Vorrunde rauszufliegen. Und so war der Jubel erst einmal besonders groß.
Dann der Hammer: Die starken Minga Turtels sollten um 18.10 Uhr unsere nächsten Gegner werden. Viele vorherige Begegnungen gingen zu Lasten der Beach Bazis aus. Also Mädels, dann kämpfen wir. Unser Vorteil: Wir hatten keine langen Pausen, waren eingespielt. Die erste Halbzeit gaben wir mit 24 : 17 ab, die zweite Halbzeit gewannen wir deutlich mit 28 : 7. Dann kam im Shootout unser Penalty-Schreck zum Einsatz. Vorne versenkten unsere Mädels ihre Würfe sicher im Tor, hinten hielt Isi den Kasten sauber. Und so zogen wir verdient ins Halbfinale ein. Ja, richtig verstanden: HALBFINALE! Wie cool ist das denn?
Samstagabend waren wir gemeinsam beim Italiener, dann ab ins Hotel und Ruhe.
Am Sonntag sollten wir um 11.30 Uhr unser Halbfinale spielen gegen die BonnBons. Eine etablierte Mannschaft und mit Sicherheit kein leichter Gegner. Wir versuchen unser Bestes. Was haben wir noch zu verlieren? Wir sind jetzt schon weiter gekommen, als wir je gedacht haben.
Anpfiff. Unsere Mädels spielten wie losgelassen. Es klappte alles. Tor für Tor wurden die Bälle versenkt. Unsere Abwehr stand bombenfest. Die Torhüter hatten ihren Kasten im Griff. 18 : 8. 18 : 8. Wenn das mal keine Ansage ist. FINALE. FINALE. FINALE!
Mädels, was macht ihr nur? Unser zweites Jahr seit Bestehen der Mannschaft. Im Vorfeld hatten wir bei der Handball-World-Umfrage eine 2.9 % Prognose auf den Titel.
Wie viele starke Mannschaften platzierten sich bereits hinter uns ein? Einfach nur Unbeschreiblich.
Im fernen Bayern wurde an den Fernsehern, Laptops, Handys und diverse anderen Medien mitgefiebert. Gefühlsmäßig war ganz Schleissheim auf den Beinen und drückte uns die Daumen. Vielen Dank für diese Unterstützung! Da zeigt sich wieder einmal unsere Vereinsstärke.
14.30 Uhr – Finale der Frauen. Gegner: Strandgeflüster Minden.
Diese hatten auf dem Weg zum Finale bereits die Brüder und die CAIPIranhas aus dem Turnier gekickt.
Was soll es. Der Aufgabe stellen wir uns. Und unsere Mädels spielten gut. Es wurde ordentlich gekämpft. Wir unterlagen denkbar knapp mit 20 : 23 und 11 : 12. Strandgeflüster konnte von ihren langjährigen Erfahrungen profitieren und waren am Ende einen Tick abgeklärter.
Wir holen uns SILBER. Welch‘ ein Erlebnis! Voller Stolz fahren wir nach Hause.
Isabel wurde zudem noch als Beste Abwehrspielerin, Belen als Torschützenkönigin gekürt.
Einen ordentlichen Anteil an dieser Platzierung haben Gregor und Patrick Köbrich, die uns in jeder erdenklichen Weise unterstützt haben. An der einen oder anderen Stelle gab es auch einmal ordentlich einen auf die Mütze, es wurde aber auch viel gelobt und die Mädels wurden angespornt, ihr Optimum geben zu wollen. Und den unbedingten Willen braucht man bei so einem stark besetzten Turnier.
Einen lieben Dank geht an die vielen mitgereisten Eltern, auch sie sind ein Teil unseres Teams und stehen in jeder Beziehung voll hinter ihren Mädels.
Das Ergebnis dieser Deutschen Meisterschaft ist ein Spiegelbild unserer langjährigen Vorarbeit. Erfolg kommt nicht über Nacht. Die Grundlagenbildung unserer Beachtrainer Rena Nagel, Gregor und Patrick Köbrich ist unsere Basis. Über Jahre die vielen gewonnenen Bayerischen Meistertitel seit der wC Jugend. Die Mädels verstehen ihr Handwerk und mit diesen Erfahrungen konnten sie am Ende ihren Erfolg erzielen.
An dieser Stelle danken wir auch für die Unterstützung unserer Hallentrainer. Uns ist bewusst, dass der Saisonstart wieder hart werden wird. Viele Mannschaften sind seit Wochen bereits in der Vorbereitung. Das ist der Preis, den wir wahrscheinlich zahlen werden.
Aber wer sich einmal in diesen schönen Sport Beachhandball verliebt hat, den kann man davon einfach nicht mehr losbringen. Viel zu berauschend sind die Erlebnisse im Sand, der gelebte Sommer und eine wichtige Komponente in Sachen Teambuilding. Und wann kann man sich schon Deutscher Vize-Meister nennen?
Für die Beach Bazis Damen spielten diese Saison:
Isabel und Leonie Kattner, Belen und Laura Gettwart, Nina und Juli Brandstädter, Jenni Köbrich, Sophia Dölger, Theresa Bauer, Franziska Blask, Katharina Krecken, Lena Rendel, Eva Künzel, Jasmina Reiner. In Berlin war als Unterstützung am Spielfeldrand Maria Koller mit dabei.