Damen 1: Wieder keine Punkte aus der Fremde mitgebracht

SG Biessenhofen-Marktoberdorf : TSV Schleißheim   26 : 35 (13:20)

Nach zwei Siegen in Folge haben die Landesliga-Handballerinnen des TSV Schleißheim eine deutliche 26:35-Auswärtsniederlage gegen den Tabellennachbarn SG Biessenhofen-Marktoberdorf kassiert. Dabei lag die Mannschaft von TSV-Trainer Alex Polz zur Halbzeit bereits mit 13:20 zurück und konnte auch im zweiten Durchgang das Blatt nicht mehr wenden.

In einer Auswärtspartie, die aufgrund der ruppigen Stimmung auf und neben dem Feld das Prädikat „unangenehm“ mehr als verdient, war der Plan eigentlich klar. „Wir wollten eine kompakte, defensive Abwehr stellen, Durchbrüche der Gegnerinnen verhindern und ihnen so früh den Zahn ziehen“, sagte TSV-Trainer Polz. Allein, das funktionierte im ersten Durchgang nahezu überhaupt nicht. In der Anfangsphase versuchten die Gastgeberinnen noch über Distanzwürfe zum Erfolg zu kommen, womit Schleißheim überhaupt keine Probleme hatte. Die sich bietenden Chancen, einen Vorsprung zu erspielen, nutzten die Gäste aber ebenfalls nicht. Bis zum Stand von 9:9 in der 18. Spielminute war die Partie ausgeglichen, dann zog Biessenhofen-Marktoberdorf aber davon. „Ihr Spiel ist es, eine Verteidigerin herauszulocken und dann über Durchbrüche oder Kreisanspiele erfolgreich zu sein“, erklärte Polz. Die Schleißheimerinnen konnten in der Folge aber nicht gut genug verschieben, sodass die Heimmannschaft einige einfache Tore erzielte und sukzessive davonzog. Als in der 24. Minute Biessenhofens Kreisläuferin Johanna Schmoldt eine Rote Karte mit Bericht sah, verloren die Schleißheimerinnen die folgende Überzahlsituation mit 0:3 – der Knackpunkt in der ersten Halbzeit, an deren Ende die Gastgeberinnen 20:13 führten. „20 Gegentore in einer Halbzeit, das ist brutal und spricht für sich“, resümierte Polz.

War in der ersten Halbzeit noch die Abwehrleistung das große Manko, konnten die Gäste im zweiten Durchgang im Angriff ihr Potenzial nicht abrufen. Die Abwehr agierte etwas offensiver und stand bedeutend sicherer als noch in der ersten Halbzeit, doch in der Offensive spielte Schleißheim ohne Struktur. Angriffe wurden zu überhastet abgeschlossen und wenn sich doch einmal Chancen auftaten, wurden diese nicht effizient genug genutzt. Nach vier Minuten musste Polz erneut eine Auszeit nehmen, erst sechs Minuten nach Wiederanpfiff fiel das erste Tor für Schleißheim. Es war definitiv nicht der Tag des TSV. Auch wenn der Kampfgeist stimmte und der Rückstand phasenweise etwas verringert werden konnte, gefährlich wurde man Biessenhofen-Marktoberdorf nicht. Die Spielgemeinschaft spielte sich in einen emotionalen Rausch, wozu auch die Tribüne ihr Übriges beitrug. „Sie waren in der Abwehr einen Tick aggressiver als wir“, sagte Polz. So zogen die Gastgeberinnen über 27:15, 29:18 und 32:20 davon, ließen in der Schlussphase etwas die Zügel schleifen und konnten dennoch einen ungefährdeten 35:26-Heimsieg erringen. Und das, obwohl auch Marie-Sophie Stöckl wegen einer Roten Karte ab der 46. Minute ihrem Team nicht mehr helfen konnte.

Mit Blick auf die Tabelle tut die Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten weh, war es doch der erste Saisonsieg von Biessenhofen in der laufenden Spielzeit. Doch schon am kommenden Wochenende bietet sich gegen HCD Gröbenzell II erneut gegen einen Tabellennachbarn die Chance, wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu sichern. „Es wäre ein Problem, wenn wir es nicht besser könnten“, sagte Polz. „Aber das ist nicht der Fall. Es geht darum, dass wir offensiv wie defensiv unser Potenzial abrufen und mit mehr Einsatz spielen.“ Gegen Gröbenzell gewinne man nur, wenn die taktischen Vorgaben umgesetzt würden. Diszipliniert spielen, mit unbändigem Einsatz – so lautet die Marschroute. „Wir spielen rein für den Klassenerhalt, das ist jetzt das primäre Ziel“, erklärte Polz. „Dafür gilt es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um so schnell wie möglich den Druck zu nehmen.“