Harz-Posse in Krumbach

wB verpassen Landesliga-Einzug

Am Muttertag ging es für die weibliche B-Jugend des TSV Schleißheim zur dritten und letzten Runde der Landesliga-Qualifikation (neu: Oberliga). Dort schien mit dem BHC Königsbrunn, HCD Gröbenzell, Gastgeber TSV Niederraunau und dem ESV 27 Regensburg II eine machbare Gruppe zu warten, zumal nur der Tabellenletzte sich nicht für die neue Oberliga qualifiziert und den Gang in die ÜBOL antreten muss. Dabei musste man leider mit Adriana (Verletzung) und Charlie (Schule) auf zwei wichtige B-Jugend-Spielerinnen verzichten.

Etwas Verwunderung machte sich auf Schleißheimer Seite breit, als das erste Spiel ohne Kleber ausgetragen wurde, denn die Halle des TSV Niederraunau ist mit Harz ausgewiesen und diese werden bei der Vergabe der Qualifikationsrunden für Regional- und Oberligaturniere bevorzugt. So kam es zu dem Fall, dass man nach einigen Diskussionen das Spiel gegen den BHC Königsbrunn mit, die weiteren Spiele ohne das beliebte Haftmittel bestreiten musste, denn im Bereich des Mannschaftsverantwortlichen versteckt war der Hinweis zu finden, dass die weibliche B-Jugend nicht von der Harzfreigabe betroffen ist. Das ist weder so in den Durchführungsbestimmungen vorgesehen, noch die ganz feine englische Art.

Es herrschte insgesamt bei den meisten Beteiligten eine gereizte Stimmung zu Turnierbeginn und gipfelte darin, dass der Schiedsrichter, der das Spiel zwischen dem TSV Schleißheim und BHC Königsbrunn frühzeitig anpfeifen wollte, die Trainer beider Mannschaften kurz vor der etatmäßigen Anwurfzeit mit lauten Pfiffen und harrschen Ton zu sich zitierte. Als die Schleißheimer Bank auf den direkt anschließend erfolgten Anpfiff noch beiläufig die Kommunikationsart bemängelte, sah man sich nach vier Sekunden der gelben Karte und dem ersten Ballverlust ausgesetzt. Ein Auftakt nach Maß sieht sicherlich anders aus.

So passte es auch ins Bild, dass die TSV-Mädels nicht wirklich gut ins Turnier starteten und sich nach drei Spielen mit 0:6-Punkten bei lediglich -4 Toren am Tabellenende wiederfanden. Der Kampfgeist und die Einstellung war dem Team keinesfalls abzusprechen, es war eher eine Sache von Mut und Selbstvertrauen. Vor allem in der Crunchtime wurde zu oft die Verantwortung weitergeschoben, was dazu führte, dass man meist nach gutem Beginn mit zunehmender Spieldauer ins Hintertreffen geriet. Gegen den BHC lag man zu Beginn zwei Tore in Führung (4:2, 9.), ging mit 4:3 in die Pause, erhöhte abermals auf 5:3 (13.) und gab anschließend das Spiel aus der Hand (5:6, 17.) – Endstand: 6:8 (4:3).

Auch gegen den HCD Gröbenzell wiederholten sich die Ereignisse: 4:2 (7.) – Pause: 4:4. Hier blieben die Münchnerinnen jedoch länger im Spiel, erkämpften sich nochmals die Führung 8:7 (15.) und nach Zwei-Tore-Rückstand 9:11 (19.) nochmal zurück: 12:12 (24.). Über 12:14 verlor der TSV das Duell unglücklich mit 13:14.

Mit ein wenig Wut im Bauch wegen der Harz-Posse schaffte Schleißheim gegen den TSV Niederraunau den besten Auftritt, auch wenn man hier durchgehend einem knappen Rückstand hinterherlief. Über 2:2 (6.) – 4:2 (10.), ging es mit 4:3 in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel kämpfte man sich, nach zwischenzeitlichem 5:3 (13.) wieder auf 5:5 (14.) zurück. Auch nach dem 9:6 (17.) gelang abermals der Anschluss (10:9, 23.). Am Ende stand man leider erneut mit leeren Händen da: 11:10.

Das Duell mit dem ESV 27 Regensburg II war damit ein Finale um den Einzug in die Landesliga. Der Sieger zieht in die inzwischen dritthöchste Spielklasse ein, der Verlierer muss in die ÜBOL. Schleißheim agierte nervös, kam nicht gut ins entscheidende Match und geriet schnell ins Hintertreffen (6:2, 8.). Wenig später rückte das Ergebnis jedoch in den Hintergrund, denn Leo stieß bei einem Rettungsversuch unglücklich mit der Gegenspielerin zusammen und knallte anschließend auf den Hinterkopf. Spielmacherin Nina übernahm zwischen den Pfosten und man rettete sich mit 8:4 in die Halbzeit. Die Gedanken der Spielerinnen waren natürlich in erster Linie bei Leo, dennoch versuchte der TSV, die letzten zwölf Minuten professionell zu Ende zu spielen. U.a. mit dem siebten Feldspieler und einer offensiveren Deckung versuchte Schleißheim, das Spiel nochmal zu kippen, jedoch ohne Fortune. Das 15:8 am Ende war genauso Nebensache, wie das Ausscheiden in die ÜBOL.

„Das war heute ein Tag zum Vergessen! Von der Harzposse, über die übertriebene gelbe Karte mit Ballverlust im ersten – sorry, Mädels! – die drei knappen Niederlagen, bis zur Verletzung von Leo im letzten Spiel! Gute Besserung, komm schnell wieder auf die Beine! Jetzt geht es erstmal in den Sand, bevor wir dann im Herbst in der ÜBOL angreifen.“, meinte Trainer Dominik Stelzer.

Für den TSV Schleißheim spielten:
4 Leo (Tor) – 2 Nina (Aushilfstorwart), 3 Resi, 5 Finja, 10 Mia, 14 Emma N., 15 Hannah, 21 Lara Dö., 30 Ida, 73 Antonia, 85 Julia
Trainer: Inge Schobert, Dominik Stelzer

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