0:10-Lauf besiegelt Landesliga-Aus

weibliche A-Jugend zeigt nur eine Halbzeit Ihr schönes Gesicht

Nach zwei Qualifikations-Runden, rund 650km Distanz und sechs Stunden im Auto steht fest, dass die weibliche A-Jugend in der Saison 2023/24 in der übergreifenden Bezirksoberliga (ÜBOL) antritt.

In Vöhringen (bei Ulm) erwartete den TSV Schleißheim (3. 4:4 Punkte) mit dem TSV Sauerlach (2. 6:2 Punkte), Gastgeber SC Vöhringen (4. 2:6 Punkte) und SV Mering (mit BHC Königsbrunn, 3. 4:4 Punkte) nach den Ergebnissen der ersten Runde eine ausgeglichene Gruppe.

Frisch gestärkt vom gemeinsamen Frühstück in der heimischen Jahnhalle um 7:15 Uhr ging es eine Stunde später auf den Weg Richtung Baden-Württembergische-Grenze, wo man pünktlich vor dem ersten Spiel eintraf. Kurz nach der Ankunft sah man, wie Gastgeber SC Vöhringen den SV Mering am Ende deutlich mit 20:14 (9:7) bezwang.

Nach ein paar Diskussionen zum Thema Harz wurde das Spiel des TSV Schleißheim gegen den TSV Sauerlach ohne Haftmittel und mit deutlicher Verspätung angepfiffen. Eine Viertelstunde lang konnte der Münchner Norden mit dem Süden mithalten (4:4, 15.), ehe ein 3:0-Lauf vor (7:4, 20.) und ein selbiger Lauf nach der Pause (10:4, 23.) das Pendel Richtung Sauerlach kippen ließ. In einem sehr körperbetonten Spiel hatte die deutlich jüngere Schleißheimer Mannschaft keine Chance. Mit 19:9 (7:4) ging der Turnierauftakt deutlich verloren.

Der TSV Sauerlach legte gegen den SV Mering nach und gewann trotz ein paar Problemen mit dem klebrigen Spielgerät souverän mit 9:14 (4:6).

Nachdem Schleißheim im zweiten Spiel die Heimmannschaft gegen die Gastgeberinnen war, entschied man sich auf Haftmittel zu verzichten. Dadurch bekam Vöhringen mehr Aufwärmzeit zugesprochen und der Spielplan verzögerte sich immer weiter. Nach einem ausgeglichenen Start (2:3, 3.) kassierte der TSV innerhalb von 42 Sekunden zwei Zeitstrafen. Ein Auftakt nach Maß schaut anders aus und Vöhringen zog früh auf 2:6 (6.) davon und legte vorentscheidend zum 2:10 (13.) nach. Beim TSV stand zu dem Zeitpunkt keine Mannschaft, sondern sieben Einzelkämpferinnen auf dem Feld, entsprechend ging es mit einem desolaten 3:15 in die Pause. Nach Wiederanpfiff war ein leichtes Aufbäumen spürbar. Zwar verlor man auch die zweite Halbzeit, konnte beim 6:11 jedoch deutlich besser mithalten. Der erlösende Abpfiff ertönte, als auf der Anzeige 9:26 (3:15) aufleuchtete.

Der TSV war aus dem Positionsangriff zu harmlos. Die Abstände zur Abwehr und das Timing beim Stoßen und Passen war bei den ersten beiden Spielen leider nicht vorhanden. Oft kamen die Pässe einen halben Meter vor der Abwehrspielerin, so dass mit dem Ball auch die Defensive einschlug. Die Torgefahr aus der zweiten Reihe fehlte leider komplett. Die Würfe kamen ohne Überzeugung und daher oft aus Rückenlage genau in die Hände der Torfrau oder flogen weit über das Tor.

Die Ziele für das letzte und entscheidende Spiel waren daher klar. Wieder als Mannschaft geschlossen in der Abwehr zusammenarbeiten und dann mit Tempo aus der Abwehr heraus mit der zweiten Welle den Gegner unter Druck setzen, denn damit erspielte sich Schleißheim die meisten Treffer des Tages.

Hauptproblem dabei war nur der Spielplan, der es nicht gut mit uns meinte. Denn das Spiel gegen Mering war direkt im Anschluss an das Vöhringen-Debakel. Es wartete also Halbzeit drei und vier, Minute 41–80 in Folge.

Die Mannschaft beherzigte die Ansprache und trat nun geschlossen auf, denn die komplette Bank feierte jede gelungene Aktion und nach Fehlern folgte sofort die Motivation der Mitspielerinnen. Etwas Glück mit dem Aluminium hinten und viel Laufarbeit gegen die 3:2:1-Abwehr vorne führte zu einer verdienten 5:8-Führung (13.) und der Auszeit von Mering. Der SV stellte anschließend die Abwehr auf 6:0 um, was bis zur Pause jedoch keine Veränderung im Spiel brachte. Im Gleichschritt ging es der Halbzeit entgegen (10:13, 20.). Bis zur 26. Minute war die TSV-Welt noch völlig in Ordnung und man erhöhte nochmal auf 11:15. Die Mannschaft war inzwischen aber stehend KO, was leider zu vielen unglücklichen und überhasteten Abschlüssen und wieder zu Unruhe im Team führte. Der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor. Trainer Dominik Stelzer wollte dem Trend mit einer Auszeit nochmal entgegenwirken, es sollte jedoch beim Versuch bleiben. Mit 21:15 (10:13), einem 10:0-Lauf vom SV ging das Spiel etwas zu deutlich verloren.

„Wenn man fünf von sechs Halbzeiten verliert (4:7, 5:12, 3:15, 6:11, 13:10, 2:11) und bei zwei Stunden Spielzeit nur eine handvoll Tore aus der zweiten Reihe schafft, ist das im Moment leider einfach zu wenig für die Landesliga, das Ausscheiden geht daher in Ordnung.“, meinte Stelzer nach dem Turnier, wo jedoch gleich der Blick nach vorne geht: „Aufgrund des kleinen und zum größten Teil aus dem jüngeren Jahrgang bestehenden Kaders ist die verpasste Landesliga-Qualifikation dieses Jahr definitiv kein Beinbruch. Schade ist es aber allemal, da mehr drin gewesen wäre. Das große Ziel muss jetzt sein, weiter am Tempohandball zu arbeiten und für deutlich mehr Torgefahr aus der zweiten Reihe zu sorgen. Dazu muss die Mannschaft noch enger zusammenwachsen und jede Spielerin sich und allen anderen im Team Fehler leichter zugestehen. Das bringt uns im Moment noch zu schnell und zu leicht aus dem Konzept.“

Der SC Vöhringen, der in der ersten Runde nur ein Spiel gewann und knapp den Einzug in die zweite Runde schaffte, marschierte bei der Heim-Qualifikation durch und schlug zum Abschluss den TSV Sauerlach mit 22:14 (15:7).

Wir gratulieren dem SC Vöhringen, TSV Sauerlach und SV Mering zum Landesliga-Einzug und wünschen allen eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison.

Für den TSV Schleißheim spielten:
4 Hannah, 51 Sami (beide Tor) – 2 Nina H., 7 Laura, 9 Viki, 12 Jenny, 15 Maja, 17 Marie, 18 Juli, 25 Emily, 33 Nina K., 35 Ronja
Trainer: Dominik Stelzer

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