TSV Schleißheim kooperiert mit Learn Handball

Learn Handball, die App für unsere Jugendtrainer/Innen, initiiert von Andy Schmid, dem langjährigen Spielmacher der Rhein Neckar Löwen, Bjarte Myrhol, Weltklasse Kreisläufer aus Norwegen, Nikolaj Jacobsen, Trainer des Handball Weltmeisters Dänemark und Carlos Ortega, ehemaliger spanischer Weltklasse Spieler und Trainer des Bundesligisten Hannover Burgdorf, sowie Viktor Glatthard, (der Schweizer Kreisläufer spielt zur Zeit für Haslum HK in Norwegen und wechselt zur neuen Saison zu TuSEM Essen in die 1. Handball Bundesliga).

Die Handballer/Innen des TSV Schleißheim können sich auf noch besseres Training freuen, der TSV kooperiert mit LearnHandball, der App für Trainer/Innen.

Zum Start unserer Kooperation konnten wir mit Andy Schmid und Co-Autor Viktor Glatthard sprechen

TSV Schleißheim

Von welchen Trainern habt Ihr selbst am meisten gelernt?

Andy:

Von Nicolaj Jakobsen. Er ist taktisch sehr clever, macht sich immer sehr viele Gedanken und wagt es auch mal Risiken einzugehen. Er probiert im Training viel aus und geht auch die nicht konventionellen Wege. Trotzdem hat er eine klare Linie und man weiss, was er von einem erwartet. Er redet viel mit den Spielern und ist echt sozialkompetent. Er behandelt Spieler wie Menschen und nicht nur wie Spieler


Viktor:
Ich habe tatsächlich von jedem Trainer viel mitgenommen. Die beiden Trainer, die meine individuellen Stärken am meisten förderten, waren Thomas Sedioli und Remo Badertscher. Beide trainierten mich als ich gerade von den Junioren zu den Herren in die Nationalliga B (=2. Bundesliga) wechselte. Sie legten speziell Wert auf meine Verteidigungsarbeit und Emotionalität und gaben mir eine Chance, obwohl ich in anderen Bereichen vielleicht nicht so gut war.

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Was sollte in einem guten Jugendtraining enthalten sein?

Andy:
Spass und viel Technik. Auch wenn es manchmal langweilig ist – Wiederholungen sind wichtig. Ausserdem unterschiedlichste Spielformen – alles nahe am Handballspiel. Das Training kann auch gut und gerne zwischendurch polysportiv sein. Ich bin z.B. ein gosser Basketball-Fan.


Viktor:
Viel Bewegung, Spass und Ballberührungen. Die Kinder und Jugendlichen sollten meiner Meinung nach immer auf’s Neue und wenn möglich individuell herausgefordert werden. Wenn man das in Spielformen oder kleine, unterhaltsame Wettkämpfe einbauen kann – umso besser. 

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Wie wichtig ist der Ball für Euch im Jugendtraining?

Andy:
Super wichtig – Ball war für mich mein Lieblingsspielzeug in der Jugend. Auch auf dem Weg zum Training oder auf den Nachhauseweg hatte ich meist einen Ball dabei und übte Tricks.


Viktor:
Sehr wichtig – beinahe alle Übungen, auch z.B. leichtes Krafttraining oder Ausdauer (in der Halle) kann man auch mit Ball machen. Je mehr der Ball zu „einem Freund“ wird, desto technisch versierter kann man auch sein.

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Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, die App zu erstellen?

Andy:
Bjarte Myrhol, mein guter Freund, den ich ja bei den Rhein-Neckar Löwen kennengelernt hatte, kam vor einigen Jahren mit dem Vorschlag auf mich zu. Damals war ich nicht überzeugt, auch weil ich ein Technikbanause bin. Als ich dann vor ein 1-2 Jahren meinen ältesten Sohn, der Handball gespielt hat, an den Fussball verloren habe, wusste ich, dass ich etwas für den Kinder- und Jugendhandball machen will. Ich wollte die Trainer:innen unterstützen, so dass sie die Kinder mit unserer geilen Sportart begeistern können. So bin ich mit an Bord gekommen

Viktor:
Mir gefiel der Ansatz auf einfache und moderne Art und Weise den Alltag für Trainer:innen zu vereinfachen. Mein Ziel war und ist, etwas zu erschaffen, was die Trainer:innen täglich nutzen können und sie inspiriert. Ich finde, dass ich durch die App den heutigen Kindern und Jugendlichen diejenigen Trainings „ermöglichen“ kann, die ich als junger Spieler selbst am liebsten mochte und am lehrreichsten empfand. Bjarte Myrhol habe ich hier in Norwegen kennengelernt und ich war von seiner Idee sofort begeistert und wollte mich einbringen und zum Erfolg der App beitragen.

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Wer hat an der App mitgearbeitet?

Die grösste Arbeit bei den Trainingsplänen und Übungsvideos hat Bjarte Myrhol gemacht. Er wurde dabei von einigen der weltbesten Trainern, wie Nikolaj Jacobsen und Carlos Ortega, unterstützt. Auch andere Trainer:innen waren involviert. 
Des Weiteren arbeiten wir jeweils mit inspirierenden, aktuellen „Handballstars“ zusammen. Einige der Videos wurden mit Sander Sagosen, Emily Bölk oder Uwe Gensheimer (und vielen mehr) aufgenommen.
Wir arbeiten aber auch mit den jeweiligen Verbänden zusammen, um die Inhalte der App zu einem gewissen Grad an die einzelnen Länder, in denen wir arbeiten, anzupassen.

TSV Schleißheim:

Wie entstehen die Videos und Übungen, die Ihr in der App präsentiert? Werden dort auch Eure Trainingserfahrungen berücksichtigt?


Absolut – wir lassen uns von unseren eigenen Erfahrungen inspirieren, sprechen aber vor allem mit den Fachpersonen, die am meisten im Kinder- und Jugendhandball tätig sind. Vor jedem Drehtag erarbeiten wir einen klaren Plan welche Übungen neu in die App kommen sollen. Wir filmen ca. drei Mal pro Jahr und so kommen jedes Jahr zwischen 60 und 100 neue Videos hinzu. 

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Wie ordnet Ihr die Übungen den Altersklassen zu?


Durch den engen Austausch mit Trainer:innen im Kinder und Jugendbereich und dadurch, dass wir viele Übungen mit Kindern der verschiedenen Altersklassen einspielen, erkennen wir schnell, welche Übungen wohin passen. Bei den einzelnen Kategorien, wie z.B. „Injury free“ (verletzungsvorbeugende Übungen) oder „Running“, verfolgen wir auch sportwissenschaftliche Ansätze und fügen die Übungen dort hinzu, wo es diesbzgl. am meisten Sinn ergibt. 
Die „Learn form the stars“-Übungen, welche vor allem als Inspiration dienen sollen, fügen wir normalerweise den Altersklassen 9-16 hinzu. Auch eine 9-jährige darf doch mal den Dreher à la Gensheimer ausprobieren und bei den 16-jährigen gibt es schon einige, die eine Täuschung im Stile von Emily Bölk hinkriegen. 2

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Gibt es die Möglichkeit, eigene Übungen zu erstellen?

Ja, da skann man. Über das Websystem kann man eine eigene Übung in der gewünschten Altersklasse hinzufügen. Einfach verlinkt, mit z.B. YouTube oder Vimeo, ist das Video dann sowohl im Websystem, wie auch in der App zugänglich. Ausserdem: da wir an das Teilen von Wissen glauben, kann jede:r andere:r Trainer:in im Verein, welche Zugang zu dieser Alterklasse hat, das Video ebenfalls sehen. So kann man sich im Verein ganz einfach gegenseitig mit coolen Übungen „versorgen“.

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Ist es möglich, die Übungen auf dem Laptop / dem Pad zu erstellen und dann auf dem Handy mitzunehmen?

Genau – das Erstellen der eigenen Übungen, sowie das Erstellen, bzw. Bearbeiten der vorgefertigten Trainingspläne, passiert am Laptop. Von diesen beiden Features macht man über das Websystem Gebrauch. Die App auf dem Handy oder Pad ist an das Websystem gekoppelt und jede Veränderung am PC, sieht man dann auch auf dem Handy/Pad.

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Können mehrere Trainer/Innen, die eine Mannschaft gemeinsam betreuen, mit den gleichen Übungen arbeiten?

Unser Ziel war es, eine möglichst interaktive App zu gestalten. Deshalb ist genau das möglich. Ich kann als Trainer:in „mein Team teilen“. Somit hat z.B. mein:e Co-Trainer:in Zugang zu den genau gleichen Informationen und wenn ich (oder sie) etwas an den Trainingsplänen verändert, dann sehen wir das gemeinsam. Ausserdem haben beide Zugang zu den gleichen Informationen im Dashboard. Dort kann man sein Team administrieren und Spieler:innen hinzufügen (siehe nächste Frage)

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Können die Trainer/Innen auch Ihren Spieler/Innen Übungen nach Hause schicken?

Wenn man die Spieler:innen im Dashboard inkl. Handynummer hinzugefügt hat, kann man ganz einfach mit drei Klicks eine Übung an alle Spieler:innen senden. Ein Link wird generiert, den man dann über den individuellen SMS-Anbieter versenden kann. Kleiner Tipp: diesen Link könnte man auch kopieren und z.B. in einer WhatsApp-Gruppe teilen.
Das Teilen der Übungen ist ein weiteres Feature, welches die Learn Handball App noch interaktiver macht.

Unser Dank gilt Viktor und Andy, die sich den Fragen der TSV Handballabteilung gestellt haben.