Denkbar knapp gescheitert

wC kämpft in zwei Wochen um den Einzug in die Landesliga (Oberliga)

Bereits um 7:30 Uhr traf sich die weibliche C-Jugend mit den fahrenden Eltern zum gemeinsamen Frühstück in der Jahnhalle. Die Mannschaft machte trotz der frühen Uhrzeit einen ausgeschlafenen und gut gelaunten Eindruck. Die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt nutzte man noch, um gemeinsam für den restlichen Tag Semmeln und Butterbrezen vorzubereiten und die Ziele auf grünen Plakaten festzuhalten.

Rund eine Stunde vor Anpfiff traf man im Zielort Schwabmünchen bei Augsburg ein und wollte den Körper mit einem kurzen Spaziergang auf Touren bringen, denn bereits im ersten Spiel rechnete sich das Trainerteam gute Chancen aus.

Um 10:45 Uhr ging es dann los. Die ersten sechs Minuten gehörten jedoch klar der JSG Fürther Land (1:4), die kurze Zeit später bis auf 2:6 (9.) erhöhten. Schleißheim gewann langsam an Sicherheit und verkürzte bis zur Pause noch auf 5:7. Zwar schaffte die JSG nochmals auf 6:9 (14.) zu erhöhen, doch im Anschluss drückten die Münchnerinnen aufs Gaspedal. Dabei zeigten sie schönen, nahezu fehlerfreien Tempohandball. Nach zwanzig Minuten war der Ausgleich hergestellt (10:10), was zum TimeOut der Franken führte. In der Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die JSG immer wieder vorlegte und Schleißheim im Gegenzug ausglich. Nach dem letzten Ausgleichstreffer waren noch rund 20 Sekunden auf der Uhr, die man zu Beginn noch gut, in der letzten Aktion aber nicht entschlossen genug verteidigte. Die JSG traf drei Sekunden vor dem Ende frei von sechs Metern zum schmeichelhaften 13:14-Endstand.

Die weibliche C-Jugend des TSV zeigte einen starken ersten Turnierauftritt und verlor am Ende das Auftaktspiel äußerst unglücklich. Sehr schade, aber definitiv kein Beinbruch.

Nach nur einer Partie Pause wartete der favorisierte SV München Laim. Schleißheim konnte nicht an der Leistung des ersten Spiels anknüpfen und agierte gegen den körperlich klar überlegenen Gegner zu mutlos. Folglich war das Duell nach drei Minuten (0:4) bereits entschieden. Über einen 3:10-Halbzeitstand verlor der TSV völlig verdient mit 4:17.

Das war ein Rückfall in den ängstlichen Standhandball, die Quittung folgte prompt.

Wieder sah der Spielplan nur ein Match Pause vor, ehe man den Turnierfavoriten TSV Schwabmünchen empfing. Diese fielen vor allem durch eine sehr offensive ballorientierte 1:5-Deckung auf, die jeglichen Spielfluss früh störte. Nach den vielen Ballverlusten im letzten Spiel, entschied sich das Trainerteam die Torfrau mit nach vorne zu schicken und durch die Überzahlsituation die Abwehr weiter nach hinten zu drängen. Im ersten Angriff ging der Plan voll auf und so leuchtete nach 30 Sekunden ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Schwabmünchen zog sich weiter, teils regelwidrig in eine zu defensive Verteidigungsform zurück, Schleißheim agierte verunsichert und mutlos. Pässe aus dem Stand zum Kreis waren ein gefundenes Fressen für die Abwehr und so nahm das Unheil seinen Lauf. Zur Pause stand es bereits 10:1 und man beendete den Versuch wieder. Auch in der zweiten Halbzeit fand man keinen Zugriff auf das Spiel und verlor auch in der Höhe verdient mit 21:3.

Die Erkenntnis war eindeutig, mit den gestandenen Bayernliga-Mannschaften vom TSV Schwabmünchen und SV München Laim kann Schleißheim noch nicht mithalten. Wenn man sich die beiden Auftritte ansieht, hat die Mannschaft hier hauptsächlich ein Kopfproblem und fehlendes Selbsvertrauen. Die Hoffnungen aufs Weiterkommen in der Bayernliga-Qualifikation, was den sicheren Einzug in die Landesliga bedeuten würde, lag nun auf dem letzten Spiel gegen den HC Forchheim.

Erneut stand nur eine kurze Pause auf dem Programm und der Gegner hatte erst zwei Spiele in den Knochen. Der Beginn war jedoch vielversprechend und über 1:3 (5.), 2:4 (7.), 3:5 (9.) und 4:6 (10.) hielt man lange Zeit einen Zwei-Tore-Vorsprung, ehe Forchheim vor der Pause der Anschlusstreffer (5:6) gelang. Die Mannschaft war insgesamt gut im Spiel, einzig das zu sorglose Defensivverhalten gab Grund zur Sorge und so kam es nach der Pause zu zwei Umstellungen. Der HC glich aus (6:6, 14.), ehe Schleißheim nochmals vorlegte (6:7, 14.). In den letzten zehn Minuten kippte das Spiel zugunsten der Oberfranken, die mit einem 3:0-Lauf das Ergebnistableau auf 9:7 (18.) schraubten. Das Trainerteam reagierte mit einer Auszeit und versuchte die müder werdende Mannschaft auf die Crunchtime einzustellen. Schlussendlich erkämpfte man sich immer wieder gute Torchancen und konnte fünf hundertprozentige von ihnen nicht im Tor unterbringen, was folgerichtig zur knappen 10:8-Niederlage führte.

Nach einem langen Tag blieb die Erkenntnis, dass die Mannschaft in der Vorbereitung einen großen Entwicklungsschritt gemacht hat und dieses Turnier wird helfen, um an den Erfahrungen zu wachsen und in Zukunft davon profitieren zu können. Das erste und letzte Spiel haben gezeigt, dass man sich berechtigte Hoffnungen auf eine erfolgreiche Qualifikation für die Landesliga machen darf, zu der man in zwei Wochen antritt. Am Sonntag, den 05.05.2024 geht es hierzu zur SG Kernfranken (Wilhelm-Löhe-Str. 17, 90574 Roßtal). In der Vierergruppe trifft der TSV auf die SpVgg Altenerding (11 Uhr), die Gastgeber (13 Uhr) und den TG Höchberg (14 Uhr). Es qualifizieren sich jeweils die ersten beiden Mannschaften für die Landesliga, für die letzten beiden Mannschaften geht es in die ÜBOL.

Der Tag in Zahlen:
TSV Schwabmünchen
– SV München Laim 8:5 (4:3)
TSV Schleißheim – JSG Fürther Land 13:14 (5:7)
HC Forchheim – TSV Schwabmünchen 7:11 (2:6)
TSV Schleißheim – SV München Laim 4:17 (3:10)
JSG Fürther Land – HC Forchheim 9:6 (6:3)
TSV Schwabmünchen – TSV Schleißheim 21:3 (10:1)
SV München Laim – JSG Fürther Land 11:10 (6:6)
HC Forchheim – TSV Schleißheim 10:8 (5:6)
JSG Fürther Land – TSV Schwabmünchen 14:18 (7:9)
SV München Laim – HC Forchheim 15:6 (8:3)

1. TSV Schwabmünchen 58:29 (+29) Tore / 8:0 Punkte
2. SV München Laim 48:28 (+20) Tore / 6:2 Punkte
3. JSG Fürther Land 47:48 (-1) Tore / 4:4 Punkte
4. HC Forchheim 29:43 (-14) Tore / 2:6 Punkte
5. TSV Schleißheim 28:62 (-34) Tore / 0:8 Punkte

Für den TSV Schleißheim spielten:
81 Antonia (Tor) – 5 Finja, 8 Marie, 14 Emma N., 15 Hannah, 16 Melissa, 17 Lisa, 21 Lara Dö., 27 Sarah K., 30 Ida, 46 Natana, 99 Emma S.
Trainer: Inge Schobert, Moritz Popp, Dominik Stelzer

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