Landesliga wir kommen!

wC sichert sich einen Platz unter den 24 Top-Teams in Bayern

Die Freude nach Abpfiff war eher verhalten, zu fertig war die Mannschaft nach den letzten beiden Spielen und 60 Minuten aufopferungsvollen Kampf. Aber fangen wir von vorne an:

Morgens um 7:15 Uhr stand das Teamfrühstück in der Jahnhalle auf dem Programm, bevor man sich ins rd. 170 km entfernte Roßtal zur 2. Runde der Landesliga-Qualifikation (neu: Oberliga) auf den Weg machte. Der BHV meint es mit den Schleißheimer Teams immer besonders gut, so dass jedes Jahr weite Fahrten auf dem Programm stehen. Um den Sprung in die Landesliga zu schaffen, musste man zwei Mannschaften hinter sich lassen.

Um kurz nach halb Zehn im beschaulichen Mittelfranken angekommen, war noch genug Zeit, sich bei einem kurzen Spaziergang nach der langen Fahrt die Beine zu vertreten, ehe man den ersten beiden Konkurrenten (SG Kernfranken – TG Höchberg) lauschen konnte. Erfreulich war, dass das Team einen sehr wachen, fokussierten und gut gelaunten Eindruck hinterließ.

Um Elf griff Schleißheim erstmal ins Geschehen ein. Auf sie wartete die SpVgg Altenerding, die man aus der Vorsaison bestens kannte (zwei knappe Drei-Tor-Niederlagen) und die mit einem zweiten Platz beim Süd Cup der weiblichen D-Jugend aufhorchen ließen. Mit ein wenig zu viel Respekt startend, legte Altenerding gleich mal ordentlich vor (3:0, 2.). Der TSV kam in der Offensive langsam besser ins Spiel und agierte mutiger, hatte jedoch große Probleme, Altenerding vom eigenen Tor fernzuhalten. Folgerichtig zog die SpVgg bis zur Pause auf 11:6 davon. Die Trainer reagierten mit einigen Umstellungen, die vor allem der Defensive ein wenig mehr Stabilität verliehen. Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ohne dass Erdinger Fünf-Tore-Polster ernsthaft in Gefahr zu bringen. Am Ende stand eine verdiente 17:12-Auftaktniederlage. Das Trainerteam war jedoch keinesfalls unglücklich mit dem Turnierauftakt, zeigte man insgesamt eine ordentliche Leistung und ein wenig stabiler und formverbessert zur ersten Runde.

Ein Spiel war jetzt Pause, ehe es in die entscheidenden beiden Duelle gehen sollte, die direkt nacheinander anstanden.

Gegen die SG Kernfranken entwickelte sich zu Beginn ein munteres Spielchen. Erneut agierte Schleißheim in der Defensive ein wenig zu sorglos und ließ die Gastgeber so lange im Spiel. Bis zur Halbzeit schaffte es keine Mannschaft sich abzusetzen. Die SG schaffte sogar noch mit einem direkten Freiwurf nach der Sirene den Treffer zum 7:7-Ausgleich. Die Korrekturen in der Pause betrafen in erster Linie die Defensivleistung. Nach Vorne sollte weiter mutig mit Tempo gespielt werden. Der TSV erwischte den deutlich besseren Start in den zweiten Durchgang und zog schnell auf 10:7 (20.) davon. Schleißheim spielte konzentriert weiter und ließ nichts mehr anbrennen. Zwischenzeitlich erhöhten die Schleißheimerinnen vorentscheidend auf 15:10 (26.), ehe beim 16:13 die Schlusssirene ertönte.

Der erste große Schritt war gemacht, jetzt galt es erstmal eine Viertelstunde durchzuschnaufen, ehe man direkt wieder aufs Feld musste. Gegen die TG Höchberg stand nun das Finale um den zweiten Platz und den Einzug in die Landesliga auf dem Programm.

Beide Mannschaften kamen gut in die Partie (2:2, 4.), ehe eine berechtigte Zeitstrafe den TSV ins Hintertreffen geraten ließ. Die 5:0-Abwehr verschob nicht ausreichend und ließ der Linksaußen viel zu viel Platz. Die TG bedankte sich mit einem 3:0-Lauf und der 5:2-Führung (7.). Bis auf die mangelhafte Defensivleistung zu diesem Zeitpunkt war der TSV jedoch gut im Spiel. Die Trainer registrierten, dass das Team den Landesliga-Einzug zu sehr wollten und dadurch beim Torabschluss zu verkrampft agierten. Dies spielte vor allem der starken Torfrau der TG in die Karten, die sich mehrfach auszeichnete und bis zur Halbzeit die Bestnote verdiente. Über 7:3 (11.) ging es dem 8:5-Halbzeitstand entgegen. Die Coaches sprachen der Mannschaft nochmal Mut zu, zeigte sich das Team nach der ersten Umstellung vor der Pause ein wenig stabiler. Drei Tore kann man in einer Halbzeit aufholen, beim Blick in zum großen Teil enttäuschte Gesichter, schien jedoch der letzte Glaube an sich zu fehlen. Moritz Popp und Dominik Stelzer versuchten alles, die Mädels nochmal aufzubauen. Schleißheim schaffte den besseren Start und konnte beim 9:8 (18.) und 10:9 (19.) die ersten Anschlusstreffer verzeichnen, der letzte Punch sollte erstmal noch nicht gelingen. Die TG zog auf 11:9 (21.) davon, ehe ein 0:4-Lauf das Pendel Richtung Schleißheim ausschlug (11:13, 25.). Rund fünf Minuten trennten die Jungdamen aus dem Landkreis München vom Landesliga-Einzug. Nach dem 12:14 (28.) hielt die Defensive zwei Mal Stand und die TSV-Bank griff zur grünen Karte. „Es waren noch 47 Sekunden auf der Uhr, die Mädels sollten nochmal tief durchatmen, viel Zeit von der Uhr und sich erst spät im Zeitspiel den letzten Wurf nehmen.“, gab Stelzer die Richtung vor. Es klappte fast alles wie besprochen, der Arm des Schiedsrichters ging jedoch sehr schnell hoch und der letzte Wurf fand 25 Sekunden vor dem Ende den Weg ins Tor (12:15). Die endgültige Entscheidung, auch wenn Höchberg noch zum 13:15-Endstand traf.

Trainer Stelzer war mit dem Turnierverlauf insgesamt sehr zufrieden: „Wir haben einen großen Schritt in die Richtung gemacht, wie wir in Zukunft Handball spielen wollen und drei ordentliche Spiele abgeliefert. Zwischenzeitlich haben die Mädels schönen Tempohandball gezeigt und gute Lösungen gefunden. Über eine etwas stabilere und kompaktere 3:2:1-Abwehr hätten wir uns in der ein oder anderen Situation das Leben noch leichter machen können, hier waren wir noch zu mannbezogen und haben den Gegenspielerinnen damit zu große Räume angeboten. Für die insgesamt sehr kurze Vorbereitung haben wir jedoch schon viele Veränderungen gut umgesetzt und befinden uns auf dem richtigen Weg.“

Vor allem mit der erst kürzlich ins Tor gewechselten Antonia war Coach Popp sehr zufrieden: „Antonia hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und war uns heute ein wichtiger Rückhalt. Sie konnte ihre Nervosität, die sie in der ersten Runde noch hatte, vollständig ablegen. Aber auch die Unterstützung von der Bank – vor allem von denen, die ein bisschen weniger verdiente Spielzeit hatten – war beeindruckend und macht Spaß auf die bevorstehende Saison.“

Bevor es jedoch mit der Landesliga-Saison und der Vorbereitung darauf losgeht, steht in Schleißheim erstmal traditionell die Beachsaison an. Nach der B-Jugend-Quali nächstes Wochenende geht es in den Sand und in die Vorbereitung für die Bayerischen Beach Tour (BBT). Fortsetzung folgt …

Der Tag in Zahlen:

SG Kernfranken – TG Höchberg 10:21 (7:9)
SpVgg Altenerding – TSV Schleißheim 17:12 (11:6)
TG Höchberg – SpVgg Altenerding 11:20 (7:13)
TSV Schleißheim – SG Kernfranken 16:13 (7:7)
TG Höchberg – TSV Schleißheim 13:15 (8:5)
SG Kernfranken – SpVgg Altenerding 12:16 (7:8)

1. SpVgg Altenerding / 53:35 (+18) Tore / 6:0 Punkte (LL qualifiziert)
2. TSV Schleißheim / 43:43 (0) Tore / 4:2 Punkte (LL qualifiziert)
3. TG Höchberg / 45:45 (0) Tore / 2:4 Punkte (ÜBOL qualifiziert)
4. SG Kernfranken / 35:53 (-18) Tore / 0:6 Punkte (ÜBOL qualifiziert)

Den Landesliga-Einzug 2024/25 erreichten:
81 Antonia (Tor) – 5 Finja, 8 Marie, 14 Emma N., 16 Melissa, 17 Lisa, 21 Lara Dö., 27 Sarah K., 30 Ida, 46 Natana, 99 Emma S.
Trainer: Moritz Popp, Dominik Stelzer

Aber natürlich haben auch alle anderen Spielerinnen und Trainer Ihren Anteil am Erfolg!

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