Herren 1: Dachau ist nicht gleich Dachau

TSV Schleißheim : TSV Dachau 1865  30 : 26 (18 :14)

Am vergangenen Samstagabend trafen die Boys aus Schleißheim auf die Nachbarn vom TSV Dachau 1865 und konnten sich mit 30:26 die nächsten beiden Punkte sichern.

 

Schleißheim begann gewohnt offensiv und konnte schnell mit 2:0 aus einer guten Deckung in Führung gehen. Zu diesem Zeitpunkt fiel den Gästen noch nicht viel ein und beim Stand von 6:3 waren die Gegentore eher der ungeduldigen Deckung, als dem ausgeklügelten Angriffsspiel der 65er geschuldet. Durch die Überlegenheit schlichen sich in der Abwehr jedoch mehr und mehr Fahrlässigkeiten ein, die den Gästen leichte Tore ermöglichten und so ein weiteres Absetzen nicht möglich machten. Schleißheim mit ordentlichem Angriffshandball, aber mit schlechten Umschaltspiel von Angriff zu Abwehr, wodurch den 65ern immer wieder ein Nachziehen ermöglicht wurde. 9:6, 12:9 und 14:11 die Zwischenstände. Auf Seiten der Heimmannschaft nutzten vor allem Manuel Hanöfner und Florian Lutz die Räume, die sich Ihnen ergaben. Leider kam es hier und da bereits in Halbzeit eins zu kleinen Nicklichkeiten, die für die Unparteiischen unerkannt blieben. Mit 18 Toren in der ersten Hälfte gibt es im Angriff nichts zu meckern, die Abwehr war jedoch weit entfernt von bereits gezeigten Leistungen. Hier musste sich im zweiten Durchgang definitiv etwas verändern und so ging man mit einer unnötig knappen 18:14 Führung in die Kabine.

 

In der zweiten Hälfte forderte das Trainergespann deutlich mehr Konzentration in der Deckung und so konnte man sich in einem bis dahin unspektakulären Spiel weiter absetzen. Über 21:16, 24:18 und 28:20 konnte man das Spiel im Grunde zehn Minuten vor dem Ende vorentscheiden. Weiter gingen jedoch die kleinen Auseinandersetzungen, vor allem mit dem RR der Gäste aus Dachau. Zudem ließen die Dachauer ihren Frust an den Jungs aus Schleißheim aus…Manuel Hanöfner wurde nach guter Arbeit des gesamten Deckungsverbandes in einem seiner Konter äußerst unfair von hinten gefoult, die korrekte progressive Bestrafung blieb jedoch aus. Spieler die frei durch waren bekamen von der Seite oder von hinten immer wieder eine mit, was aufgrund des Torerfolgs teilweise keine weiteren Strafen nach sich zog. Der aus zehn Meter heranfliegende Zeno Kratzer wurde in Kickboxer- Manier aufgehalten, indem der Dienstälteste Spieler an diesem Tag ihm einfach sein Knie entgegenstreckte! Bestrafung – Fehlanzeige. Im Gegenzug zog der Spieler mit dem netten Spitznamen „Bär“ wiederholt, nach dem Pfiff der nun völlig überforderten Unparteiischen, immer wieder nach. Irgendwann wurde es der Abwehr zu bunt und man schob den Linkshänder sehr deutlich aus der Deckung und machte ihm auch verbal klar, was man davon hielt. Die bereits sehr hitzige Atmosphäre kochte nun gänzlich über und es kam zu einer Rudelbildung, die natürlich keiner haben will, aber man kann sich auch nicht alles gefallen lassen. „Ich finde es zwar nicht gut, aber wenn du ständig einsteckst, nicht geschützt wirst und irgendwann Angst um deine Gesundheit hast, dann ist die Reaktion meiner Jungs für mich absolut nachvollziehbar! Meine Jungs haben sicher noch die Verletzung ihres ehemaligen Kameraden im Hinterkopf, der vor kurzem bei einem Handballspiel durch innere Blutungen fast verblutet wäre!“, so die klaren Worte des Headcoaches. So schnell die Spieler auf der Matte waren, so schnell beruhigte sich die Situation aber auch wieder – ein typisches Beispiel dafür, wenn sich die Schiedsrichter in einem Derby mit anständigen Strafen zurückhalten und Spieler die Grenzen austesten! Die 65er hätten sich an diesem Tag keinesfalls über drei rote bis blaue Karten beschweren dürfen. Und dass nicht mehr passierte, war nur der Tatsache geschuldet, dass die Heimjungs sich nicht für die extrem unfairen Aktionen revanchierten. Man versuchte das Spiel sauber fertig zu spielen, jedoch waren es wieder die 65er, die Vincent Tallavania frei vor dem Tor mit angezogenem Knie von den Beinen holten. Zwar gab es die viel zu milde 2- Minuten- Zeitstrafe, aber der fällige 7- m wurde den Hausherren verwehrt. „Am Ende habe ich nur gehofft, dass meine Jungs alle aufrecht aus der Halle gehen können!“, so der völlig verständnislose Heimtrainer. Schleißheim, die die letzten Minuten nur noch die zweite Garde auf der Matte hatte, brachte das Spiel mit einem mehr als schmeichelhaften 30:26 Heimsieg über die Bühne. „Irgendwie verliere ich lieber ein tolles Spiel gegen den ASV Dachau, als so eines gegen Dachau 65 zu gewinnen! Das war keine gute Werbung für unseren Sport!“, so Christoph Nagel.

 

Dachau ist eben nicht gleich Dachau!