Herren 1: Gute 30 Minuten reichen nicht gegen routinierte Dachauer

TSV Schleißheim : ASV Dachau  24 : 25 (15:11)

Am vergangenen Sonntagnachmittag trafen die Schleißheimer Herren auf den Hinrundenzweiten ASV Dachau. Nach der knappen Hinspielniederlage wollten die Nagelburschen Revanche, mussten sich jedoch in einem guten Spiel mit 24:25 geschlagen geben.

 

Nach den unter anderem hanballerisch schlechten Leistungen der vergangenen Spiele gegen Landshut und gegen Moosburg forderte das Trainergespann mehr Disziplin, und mehr Eigenverantwortung. Doch die Hausherren starteten Nervös und vergeigten die ersten Angriffe. Dachau sofort in der Spur, legte 0:2 vor ehe die Hausherren die ersten Akzente setzten und das Spiel in die Hand nahmen. Klare Auftaktbewegungen, geduldiges Angriffsspiel und saubere Abschlüsse sorgten über 2:2, 5:4 und 9:6 für eine absolut verdiente Führung. Man erarbeitet sich die zweiten Bälle, falls der erste Versuch nicht im gegnerischen Tor landete und hier und da war endlich auch mal die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung zu unseren Gunsten. „Das Glück des Tüchtigen ist eben nicht nur ein Spruch!“, so Christoph Nagel. „Wir haben nach dem schlechten Start aber auch die beste erste Halbzeit der Saison gespielt.“, so der zufriedene Trainer weiter. Hätte gerade Quirin Kratzer neben guter Regie auch noch mehr Wurfglück gehabt, wäre durchaus noch mehr drin gewesen. Aber die Boys hielten das Heft weiter fest in der Hand. Die Abwehr arbeitete gut gegen den Ball und eroberte immer wieder leichte Bälle, sodass Dachau immer wieder minderwertige Chancen nehmen musste, die Julian Sebald im Tor mehrfach entschärfte. Elf Gegentore in der ersten Halbzeit waren das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Im Gegenzug konnte man trotz sehr guter Leistung des Dachauer Schlussmanns sogar 15 Tore auf der Habenseite verbuchen und so ging man mehr als verdient mit 15:11 in die Halbzeit.

 

Die zweite Halbzeit begann etwas übermotiviert gegen Gäste, die trotz der besseren ersten Halbzeit der Schleißheimer Mannen nie die Ruhe verloren – und das sollte sich bezahlt machen. Beim 18:18 war das Spiel wieder völlig offen. Wohingegen die ASVler vorne ihre ganze Routine ausspielten verließ die Grünen mehr und mehr der Mut. Wie es in der Liga nun einmal so ist, waren diesmal die Dachauer im Entscheidungsglück der Unparteiischen und holten sich mehr und mehr die Spielanteile zurück. Die Heimtrainer stellten nochmal um und konnten zumindest die Abwehr stabilisieren, aber im Angriff war der Mut weg. Anstatt Verantwortung zu übernehmen, wurde Verantwortung weitergegeben. Und wenn man sich dann noch mehr auf die Schiedsrichter konzentriert, als auf das eigene Spiel, dann ist das ungünstig gegen ballsichere Gäste. Dumme zwei- Minuten- Strafen und hadern mit den Schiris, anstatt zurückzulaufen, brachte die Dachauer Zug um Zug näher an den Sieg. „In der ersten Halbzeit hatten wir das Glück, in der zweiten die Dachauer, nur dass die besser damit umgegangen sind als wir.“, so der Heimcoach. Beim 22:22 hatte man mehrfach die Chance weiter vorzulegen und zwang den Gegner zu einfachen Fehlern, die man jedoch nicht nutzen konnte. „Wir haben die Linie der ersten Halbzeit leider verloren, nur neun Tore im zweiten Durchgang, da kannst du gegen so einen Gegner nicht gewinnen.“, so der Trainer über sein Team. Am Ende war es vor allem der Spieler mit der Nr. 33 aus Dachau, der den Unterschied machte. Egal ob eigener Abschluss oder finaler Pass, er war der Garant dafür, dass die Hausherren nicht mehr in Front gehen konnten und beim 23:24 waren die Gäste logischerweise in Führung. Die Boys konnten zwar nochmal zum 24:24 ausgleichen, aber der letzte Wurf gehörte den Siegern vom ASV zum 24:25. „Natürlich hätten wir heute mindestens einen Punkt verdient gehabt, aber mit der Leistung von heute schlagen wir Moosburg, Landshut oder Eching und mit fünf Punkten mehr, jucken mich die zwei Punkte gegen die ASVler weniger.“, resümierte Christoph Nagel. Am Ende war das Spiel eine ordentliche Werbung für den Handballsport in Altbayern, leider mit dem schlechteren Ende für die Boys aus Schleißheim. „Die erste Halbzeit nehmen wir mit nach Metten und dann schauen wir mal was da rauskommt.“, so das weiterhin unermüdliche Trainergespann.