„Am Ende kackt die Ente“

Weibliche A-Jugend zieht mit 3. Platz in die 2. Runde der Landesliga-Qualifikation ein

Mitte März 2023 startete die weibliche A-Jugend des TSV Schleißheim mit ihrem neuen Trainer Dominik Stelzer in die Vorbereitung auf die Landesliga-Qualifikation. Auf dem Programm stand unter anderem ein einwöchiges Trainingslager in Dornbirn (Österreich) und ein Testspiel in Pfaffenhofen.

Am Samstag, den 29.04.2023 war es dann endlich so weit. Es ging in der 1. Runde der Landesliga-Qualifikation zum MTV Stadeln nach Fürth. Früh morgens um sieben Uhr traf sich die Mannschaft in der heimischen Jahnhalle zum Frühstück, ehe es eine Stunde später auf die eineinhalbstündige Autofahrt ging. Im in die Jahre gekommenen Bunker angekommen wurden noch die Ziele der Mannschaft schriftlich festgehalten.

Die ersten beiden Spiele fanden ohne den TSV Schleißheim statt und so konnte man einen ersten Eindruck der Gegner gewinnen. Im ersten Duell bezwang die HSG Nabburg/Schwarzenfeld den Gastgeber mit 8:10 (3:5), bevor die favorisierte HSG Rednitzgrund den FC Neunburg vom Wald mit 7:11 (5:7) besiegte.

Um 11:30 Uhr startete man gegen den Gastgeber MTV Stadeln. Angetrieben von einer starken Abwehrleistung und einer unaufhaltsamen Emily ging der TSV nach vier Minuten mit 2:0 in Führung. Im weiteren Verlauf machte Schleißheim zu viele Fehler oder konnte beste Wurfchancen nicht verwerten. So dauerte es bis zur neunten Minute, ehe Emily mit ihrem dritten Treffer zum 3:2 nachlegte. In der Folgezeit beschäftigte sich die weibliche A-Jugend zu sehr mit dem rutschigen Spielgerät und anderen äußeren Einflüssen. Bis zur Halbzeit spielte nur noch der MTV, der folgerichtig auf 3:6 davonzog und kurz nach Wiederanpfiff auf 3:7 nachlegte. Zwei verworfene Siebenmeter und eine Zeitstrafe taten ihr übriges und so war zehn Minuten vor Schluss beim 3:8 das Spiel gelaufen. Erst in der Schlussphase besann man sich wieder auf Handball, die Aufholjagd begann allerdings zu spät, so dass der Auftakt mit 6:9 (3:6) verpatzt wurde.

Die HSG Nabburg/Schwarzenfeld legte nach dem Auftaktsieg nach und bezwang den FC Neunburg vom Wald mit 7:11 (4:4).

Am Nachmittag (13 Uhr) wartete die HSG Rednitzgrund. Die offensive 3:2:1-Abwehr des Favoriten kam dem TSV entgegen und mit viel Laufbereitschaft erarbeitete man sich viele Wurfchancen. Folgerichtig stand es nach acht Minuten nur 5:4. Die HSG reagierte mit einer Auszeit und der Umstellung auf eine kompakte 6:0-Abwehr. Schleißheim kam nicht mehr durch und die Würfe aus der zweiten Reihe wurden nicht konsequent genug durchgezogen. Das Spiel entglitt und Rednitzgrund zog bis zur Pause auf 10:5 davon. Auch die zweite Halbzeit verlief sehr einseitig und beste Wurfchancen wurden vergeben. Es war zwar ein kleiner Schritt nach vorne erkennbar, aber wieder beschäftigte man sich zu sehr mit äußeren Einflüssen, anstatt sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Beim 19:8 (10:5) ertönte das erlösende Schlusssignal.

Nun hatte der TSV Schleißheim zwei Spiele Pause in denen zwei Unentschieden folgten. Sowohl der MTV Stadeln und der FC Neunburg vom Wald (8:8 (6:2)), als auch die HSG Nabburg/Schwarzenfeld und die HSG Rednitzgrund (12:12 (6:4)) teilten sich die Punkte. Der TSV nutzte die Zeit zur Stärkung und um an der frischen Luft den Kopf freizubekommen.

Damit war klar, dass es um 15:15 Uhr im dritten Spiel um Alles oder Nichts geht. Da der Letzte aus der Landesliga-Qualifikation ausscheidet, musste im Duell gegen den FC Neunburg vom Wald ein Sieg her, ansonsten drohte man in die ÜBOL abzurutschen. Die Nervosität war spürbar, denn zu Beginn dominierten die Abwehrreihen. Es dauerte fast sieben Minuten, ehe Mia den TSV mit 1:0 in Führung brachte, die jedoch nur 20 Sekunden bestand hatte. TSV-Trainer Dominik Stelzer reagierte und brachte die seit zwei Wochen kränkelnde Marie ins Spiel. Das brachte Schleißheim neuen Schwung und Marie stellte mit einem Doppelpack die 3:1-Führung nach zwölf Minuten her, ehe Neunburg vor der Pause zum 3:2-Halbzeitstand verkürzte. Nach der Pause dominierten die Linkshänderinnen des TSV das Geschehen, denn Emily und Mia erhöhten auf 6:2. Elf Minuten vor Spielende reagierte der FC mit einer Auszeit. Dominik Stelzer mahnte sein Team, nicht nachzulassen, hatte eben Neunburg im Spiel davor einen 6:0-Rückstand noch zu einem 8:8-Unentschieden gedreht. Die weibliche A-Jugend nahm sich die Worte zu Herzen und ließ nichts mehr anbrennen. Die Abwehr arbeitete bis zum Ende gut zusammen und dahinter stand eine starke Sami zwischen den Pfosten. Es schienen sich die Ketten zu lösen und der gewünschte Spielwitz nahm Einzug. Zwischenzeitlich erhöhte man auf fünf Tore (9:4, 23., 10:5, 24.) und entschied damit das Spiel, das mit 11:7 (3:2) zu Ende ging. Damit war klar, dass der Einzug in die zweite Runde in zwei Wochen gesichert war.


Im vorletzten Spiel gewann die HSG Rednitzgrund mit 18:6 (10:1) gegen den MTV Stadeln. Die HSG erfuhr nach Spielende, dass der Modus sich kurzfristig geändert hat und der Turniersieger sich direkt für die Landesliga qualifiziert. Durch das Unentschieden gegen HSG Nabburg/Schwarzenfeld drohte noch ein mögliches Siebenmeterwerfen. Dazu musste die HSG gegen den TSV Schleißheim gewinnen.

Für den TSV ging es im letzten Spiel um nichts mehr. Nachdem Trainer Dominik Stelzer im Spiel zuvor nur wenig wechselte, ließ er nun die Spielerinnen ran, die im Spiel zuvor etwas zu kurz kamen. Zudem bekamen Maja und Viki eine wohlverdiente Pause und auch Marie wurde wieder geschont. Man merkte jedoch, dass das letzte Spiel eine Befreiung war und so entwickelte sich ein munterer offener Schlagabtausch zwischen dem Tabellenzweiten und -vierten. Nahezu im Gleichschritt ging es der Pause entgegen (8:8, 13.), ehe Schleißheim nach einer doppelten Parade von Hannah mit einem Doppelpack auf den 8:10-Halbzeitstand stellte. Die Spannung war in der gesamten Halle spürbar, die angeführt von der HSG Rednitzgrund plötzlich geschlossen hinter dem TSV stand. Über 20 Minuten veränderte Dominik Stelzer nichts und ließ die Mädels laufen und sie liefen heiß und erhöhten auf 9:12. Die HSG griff zur grünen Karte und stellte um. Panik machte sich auf der anderen Seite breit, denn mit dieser Gegenwehr hatte Nabburg/Schwarzenfeld nicht gerechnet. Der TSV stellte eine nahezu lückenlose 6:0-Abwehr hin und alles was aufs Tor kam, wurde von einer starken Hannah entschärft. Als Mia in der 26. Minute per Siebenmeter die Anzeige auf 11:14 stellte, war der Sieg zum Greifen nah. Die Körpersprache der HSG deutete nicht mehr auf eine Wende hin, auch wenn diese mit einer Manndeckung gegen die mittlerweile eingewechselte Mittespielerin Maja reagierten. Der TSV ließ sich jedoch auch davon nicht beirren und beorderte Emily von Rechtsaußen zurück auf die Mitteposition, die direkt eine Lücke nutzte und auf die 11:15 (28.)-Vorentscheidung stellte. Die Halle stand Kopf und beim Endstand von 13:16 (8:10) wurde die Partie vom souverän leitenden Schiedsrichter Florian Müller abgepfiffen – jedoch muss man insgesamt die guten Leistungen von allen drei Unparteiischen hervorheben.

Damit stand die HSG Rednitzgrund als Turniersieger fest (7:1 Punkte), vor der enttäuschten HSG Nabburg/Schwarzenfeld (5:3). Der TSV Schleißheim kletterte mit einem starken Finish noch auf den dritten Platz (4:4 Punkte) vor Gastgeber MTV Stadeln (3:5 Punkte). Der FC Neunburg vom Wald ist mit 1:7 Punkten ausgeschieden und spielt ÜBOL.

Wir gratulieren der HSG Rednitzgrund zum verdienten direkten Einzug in die Landesliga-Saison 2023/24. Bedanken möchten wir uns beim Gastgeber MTV Stadeln für die gute Turnierorganisation und die ausgezeichnete Verpflegung in der Halle.

Weiter geht es in zwei Wochen, wenn die zweite und finale Runde der Landesliga-Qualifikation ansteht. Hier qualifizieren sich in den vier Vierergruppen noch zwölf Mannschaften für die Landesliga-Saison 2023/24, die vier Letzten steigen in die ÜBOL ab.

Für den TSV Schleißheim spielten:
1 Hannah, 51 Sami – 2 Nina H., 7 Laura, 9 Viki, 12 Jenny, 15 Maja, 16 Mia, 17 Marie (nur Spiel 3), 25 Emily, 33 Nina K., 35 Ronja
Trainer: Dominik Stelzer

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