Nachruf Florian Kaiser

6. Februar 1983 – 21. August 2022

TSV Schleißheim Handball
• Im Verein seit der D-Jugend und mehr als 30 Jahren
• Bis zuletzt aktiver Spieler (von den Kleinsten bis zu den Herren)
• Mit kurzen Unterbrechungen in der Landesliga (bei Landsberg), beim SV Nord und dem ASV Dachau ist er dennoch immer wieder nach Schleißheim zurückgekehrt

• Der Spieler mit der längsten Anfahrt zum Training und Spiel (> 1,5 Stunden)
• Aktiver Schiedsrichter
• Langjähriger Jungendtrainer mit verschiedensten Mannschaften
• Helfer und Unterstützer, wann immer er gebraucht wurde – sei es Auf- oder Abbau zu Festen, Veranstaltungen, Ordner, FHS-Entenjäger, Fahrer, Trommler, …

Aber beschreibt ihn das als Person?

An der Stelle denken wir vor allem an den Menschen Florian Kaiser, den wir über lange Jahre als unseren besten Freund bezeichnen durften. Kennt ihr denjenigen, der immer noch eine Schippe mehr drauflegte? Eine Stufe mehr ging? Derjenige, der den Spruch „Wer feiert, kann auch arbeiten“ erfunden hat, bzw. dafür gelebt hat? Denjenigen, der für seine Freunde sofort alles stehen und liegen ließ? Der, mit dem es, selbst, wenn man ihn ein Jahr nicht gesehen hat – trotzdem ab dem ersten Moment so war, als wäre er nie weg gewesen? Die Person, mit der man sämtliche Pferde, Stadt-, Gemeinde-, Straßenschilder (oder was man sonst so mit Cent-Stücken abschrauben kann) stehlen konnte? Der von diversen Eltern als „weiteres Kind“ bezeichnet wurde (so wie auch wir von seinen Eltern)? Derjenige, der für seine (Trink-)Sprüche über diverse Landesgrenzen hinaus auch international bekannt war? „Der Kaiser“ eben.

DAS – und noch so vieles mehr – war er für uns. Und er wird es in unseren Herzen immer bleiben!

Florian ist als „kleiner Bruder“ mit seiner Zwillingsschwester Steffi in der Handballer-Gemeinschaft aufgewachsen, sowie in und mit dieser groß geworden. Nach dem Abschluss der Realschule (erst in Feldmoching, später in Unterschleißheim), der Ausbildung zum Elektriker bei Rohde und Schwarz, dem Besuch der Berufs-Oberschule in Freising und dem erfolgreichen Studium des Brauwesens (zuerst Weihenstephan, dann bei der Doemens Akademie) hat es Florian aus Schleißheim in die weite Welt gezogen.

Erst ins tiefste Russland, dann ins tiefste Allgäu. Nach „Wald“ (der Name ist Programm) hat er schließlich auch seinen Lebensmittelpunkt verlegt. Nach der ersten Wohnung dort hat sich Florian kurz darauf den Traum von Eigenheim erfüllt. Das Beste ist gerade ausreichend für den Kaiser – sei es Heizung, Küche oder Einrichtung. Genug Platz für „einige“ Vorräte war auch endlich vorhanden – und die eigene Kellerbar. Sein Beruf, Programmierer zur Automatisierung von Fass-Abfüll-Anlagen als Braumeister bei der Albert Frey AG, hat ihn trotzdem regelmäßig in alle Ecken Deutschlands (und darüber hinaus) geführt.

Im Laufe der Jahre hat sich Florian bis zum Partner in der Firma hochgearbeitet – auch durch seinen unermüdlichen Einsatz in diversen Projekten. Zusätzlich zu all der Arbeit und den vereinzelten Besuchen der Schleißheimer Handballer und Freunde hat er mit Dani – ebenfalls eine Handballerin (aus Aschaffenburg) – seine große Liebe gefunden. Nach der Hochzeit im Jahr 2018 und dem weiteren Ausbau des gemeinsamen Hauses wurde das große Glück mit der Geburt von Josefine im Jahr 2019 komplett. Florian ist in seiner Vater-Rolle völlig aufgegangen und hat sein Leben nach seiner Tochter ausgerichtet. Für seine Prinzessin war ihm kein Aufwand zu groß und kein Weg zu weit.

Am 21.08.2022, bei einer gemeinsamen Wanderung mit Josefine, ist Florian plötzlich und ohne Vorwarnung durch einen Herzinfarkt aus dem Leben gerissen worden. Für seine Familie, uns und alle, die ihm nahestanden oder ihn kannten, absolut unvorstellbar. Es wird Zeit brauchen, um den Verlust in Gänze begreifen zu können.

Er wird jeden Tag unglaublich fehlen.

Nun ist es an uns, seiner Tochter zukünftig zu erzählen – was Ihren Papa, was Flo so besonders gemacht hat. Es gibt unzählige Anekdoten („kennt jemand jemanden, der Autoradios anschließen kann“?) Geschichten (z.B. die Wander-Wandl-Kakteen) und Sprüche (niemand, mit dem er feierte, kam an den Schwiegermüttern und dem See von Berchtesgaden vorbei) aus seinem viel zu kurzen Leben. Wir werden sie, je nach FSK Stufe, zu gegebener Zeit an Josefine weitergeben.

Danke Flo, dass wir dich kennen und unseren Freund nennen durften!

Auf ein letztes gemeinsames und lautes – „Das Publikum war heute wieder wundervoll – und traurig klingt der Schlussakkord in Moll…“

Dein S.F.K

P.S. Wer möchte, darf seine ganz persönliche „kaiserliche“ Anekdote oder Geschichte unter sfk.schleissheim@gmail.com mit uns teilen – wir werden sie zu gegebener Zeit an Josefine weitergeben.