Eigentlich hätte es am vergangenen Samstag eine klare Angelegenheit gegen das Tabellenschlusslicht werden sollen – und vielleicht war genau diese Annahme der größte Stolperstein für die Damen I des TSV Schleißheim. Da man als einziges Team bisher ohne Punktverlust an der Tabellenspitze stand, war die Favoritinnenrolle in dieser Partie gegen den SV Palzing klar auf Seiten der Schleißheimerinnen.
Doch das Heimteam dachte gar nicht daran, zum einfachen Punktelieferanten zu werden. Im Gegenteil: Sie legten mit schnellem und treffsicherem Handball zwei Tore vor und die Gästinnen aus Schleißheim wussten erstmal nicht, wie ihnen geschah. In den folgenden Minuten hatte man den Faden vermeintlich wiedergefunden, denn aus einem 2:0 machten die Damen I in dreieinhalb Minuten ein 2:5. Doch diese Kehrtwende gab den Schleißheimerinnen leider nicht die nötige Sicherheit und Souveränität. Der SV Palzing kämpfte sich immer wieder stark zurück und konnte in der 18. Minute erneut ausgleichen (10:10).
Die Favoritinnen aus Schleißheim konnten einen knappen Vorsprung in die Halbzeit retten (13:14), das in der Pause Besprochene aber in den zweiten 30 Minuten kaum umsetzen. Es reihten sich weiterhin viele einfache Ballverluste aneinander, die das Heimteam dankend annahm und eiskalt ausnutzte. So entwickelte sich ein spannendes, körperbetontes Spiel, in dem die Führung immer wieder die Seiten wechselte. Knapp sieben Minuten vor Schluss sah alles danach aus, als würden die Schleißheimerinnen die zwei Punkte mit nach München nehmen, da man sich das erste Mal wieder leicht mit zwei Toren „absetzen“ konnte (26:28). Jedoch wurde das Spiel letzten Endes entschieden von dem aufopferungsvollen Kampfgeist des SV Palzing. Sie holten nicht nur auf, sondern drehten das Spiel in der 58. Minute (29:28). Und was fehlt nun noch für einen echten Krimi? Genau, ein 7m-Pfiff für Schleißheim, knapp 30 Sekunden vor Abpfiff. Nervenstark netzte Nora zum 29:29-Ausgleich ein, der gleichzeitig den Endstand darstellte. So musste der TSV hochverdient den ersten Punkt abtreten.
Was jedoch auch bei diesem Spiel positiv hervorzuheben ist: In keiner Sekunde ließ beim TSV der Team- oder Kampfgeist nach! Nach dem kleinen Stolperer gilt es also nun, wieder aufzustehen, sich nach der gefühlten Niederlage nicht verunsichern zu lassen und an bekannte Stärken anzuknüpfen.
Das Unentschieden gerettet haben: Ivo und Alexander (Coaches); Nika und Conny (beide Tor); Cindy (2), Stella (1), Dany (5/1), Eva (1), Melli (2), Laura, Steffi (2), Nora (11/5), Marlene (2), Emmi, Janine (3), Alex