„In der Rückrunde geht’s nochmal von vorne los!“ Eigentlich ein komischer Satz auf den ersten Blick, denn an sich kennt man die gegnerischen Teams ja aus der Hinrunde und weiß so in etwa, was einen erwartet. Aber wie so oft liegt dann doch eine sportliche Wahrheit in solchen Aussagen. Man nehme die Partien TSV Schleißheim vs. SpVgg Altenerding: In der Vorrunde konnten die Schleißheimerinnen einen 44:19-Kantersieg verbuchen. In der Rückrunde steht’s zur Halbzeit plötzlich 9:14 für Altenerding – und die Favoritinnen aus Schleißheim müssen ordentlich um ihre zwei Punkte bangen. Was war da denn passiert? Nun, die Mannschaften aus der Rückrunde sind eben nicht zwingend die gleichen wie die aus der Hinrunde…
Die Altenerdingerinnen traten von Beginn an selbstbewusst auf und zeigten sich in keiner Sekunde eingeschüchtert vom Hinspiel. Sie verwerteten Chance um Chance und gerieten in den ersten 30 Minuten nicht ein einziges Mal in Rückstand. Die Schleißheimerinnen hingegen verspielten Chance um Chance. Pfosten, Latte, gehalten, vorbei… Es war kein Spiel für schwache Nerven, wenn man dem TSV die Daumen drückte. Nach exakt 30 Minuten Spielzeit verkürzte Nora noch per 7-Meter auf 9:14, sonst wäre man sogar mit einem Sechs-Tore-Rückstand in die Kabine verschwunden.
Was nun? Die Halbzeitanalyse war vor allem eine psychologische Herausforderung. Die Schleißheimerinnen erspielten sich ja ihre Chancen und hatten ihre Möglichkeiten – sie nutzten sie nur nicht. Kann man diesen Schalter in nur 10 Minuten umlegen? Beantwortet werden kann diese Frage zum Beispiel mit einem Blick auf Stella. Halbzeit 1: ein Tor. Halbzeit 2: …7 Tore! Auf eine beeindruckende Art und Weise gelingt es Stella sowie auch ihren Mitspielerinnen, die erste Halbzeit ad acta zu legen und in der zweiten Hälfte „einfach“ nochmal von vorne anzufangen. Der TSV belohnte sich das erste Mal in der 44. Spielminute für seinen Kampfgeist, als man zum 20:20 ausgleichen konnte. Fünf Minuten später folgte das nächste Highlight: Zum ersten Mal gingen die Schleißheimerinnen mit 23:24 in Führung! Diese baute man in den folgenden Minuten sogar aus (24:27), doch Altenerding ließ nicht locker. Auch die Gegnerinnen zeigten eine tolle Moral und kämpften sich wieder ran. Ein echter Krimi in den letzten Minuten: Spielzeit 57:32 und nur ein Tor trennt die beiden Mannschaften (27:28). Wie gut, dass wir unsere nervenstarke Nora haben, die sich davon anscheinend so gar nicht beeindrucken lässt. In den letzten zwei Spielminuten schritt sie zweimal zum 7-Meter-Punkt und netzt kompromisslos ein.
Am Ende steht ein hart erkämpfter 28:30 Auswärtssieg, der nochmal neue Qualitäten des Schleißheimer Teams gezeigt hat: Kampfgeist, Reset-Mentalität, Abgeklärtheit. Aber auch eine weitere Stärke kam wieder zum Vorschein: Der unfassbar tolle Zusammenhalt der Mannschaft. Jede Spielerin auf dem Platz gab 100 Prozent, aber auch jede Spielerin auf der Bank! Es wurde angefeuert bis zur Heiserkeit, völlig egal ob man selbst Spielzeit bekam oder nicht. Das ist eine besondere sportliche Qualität, die bestimmt nicht selbstverständlich ist und die das Team zu „Bella Schleißheim“ macht!
Die zwei Punkte erkämpft haben: Ivo und Alexander (Coaches); Nika und Conny (beide Tor); Emmi (2), Cindy, Stella (8), Janine (1), Dany, Eva (4), Melli, Laura, Steffi, Nora (9/6), Malle, Alex (6/1).
Bitte beachten: Das geplante nächste Spiel gegen Erdweg wurde auf den 27.02.24, 20:30 Uhr, verlegt (Adresse: Jahnstraße 11).
Das wirklich nächste Spiel findet damit also erst am 03.02.24 um 19:00 auswärts in Metten statt (Adresse: Abteistr. 4a, 94526 Metten).